Arbeitsjournal. Dienstag, der 2. Februar 2010.

9.50 Uhr:
[Arbeitswohnung. Křenek-Probe vom 1.2.2010.]
Kleine Komplikation von gestern: Der DR2 überträgt die Tondateien fehlerhaft; sie sind zwar in voller Größe auf dem Laptop, lassen sich aber nicht öffnen. Keine Ahnung, woran das liegt. Ehe ich jetzt aber stundenlang rumprokel, überspiele ich die Dateien einfach analog, das heißt nehme sie vom DR2, während er sie abspielt, mit dem Musikstudio auf; das nämlich g e h t. Also da ist kein Ton verloren. Etwas später am Vormittag werde ich dann noch ein paar kleine mp3s in >>>> die Proben-Erzählungen hineinmontieren; es lohnt sich insofern schon deshalb, da noch mal hinzuschauen, abgesehen von den Diskussionen, die dort bereits angerissen sind. Außerdem will ich den nächsten Beitrag, den für heute, vorbereiten; die musikalischen Proben werden heute erst um 17 Uhr beginnen, aber ich werde ab mittags von Wiegands Team berichten, Vorbereitungen des Equipments, Schauspieler, Puppe usw.
Vorher muß ich aber dringend mal was einkaufen: keine Milch ist mehr da, deshalb ging heute „früh” nur e i n Latte macchiato (das früh in Häkchen ist berechtigt, weil ich erst um acht Uhr aufgestanden bin – lag allerdings auch erst um halb drei nachts im Bett –
– Gespräch mit dem Profi in >>>> der Bar über die Inszenierung, Alma Mahler, Kokoschka, meine etwas undefinierte Rolle bei all dem, die sich aber doch irgendwie selbstdefiniert – so, wie sich Systeme selbstorganisieren –
– dann in die Nacht heim und noch einen Schawarma bei meinem Lieblingslibanesen gegessen, mich dazu nach draußen auf die Dimitroff gesetzt, es war warm genug -)

– und heute morgen als Zweites Kommentare beantwortet, die ebenfalls mit dem Orpheus zusammenhängen (>>>> da und >>>> dort; beide wichtig). Außerdem eine lange Brief-Entgegnung gelesen, die ich aber lieber innerhalb Der Dschungel beantworten würde, bzw. über die ich da sprechen wollte; sie tut sehr viel zu den Regie-Fragen hinzu, auch im übrigen zu den Fragen, die das Libretto symbolisch aufwirft und – beantwortet.

So, einkaufen gehen. Ich muß auch zu „meinen” >>>> Vietnamesen. Ich komme zur Zeit zu gar nichts anderem als dem Orpheus mehr; auch mein Cello steht ganz verwaist auf seinem Ständer.

2 thoughts on “Arbeitsjournal. Dienstag, der 2. Februar 2010.

  1. @Annelie B. Ich habe die Kommantarfolge von >>>> dort hierher verschoben. Sie möchten gerne mit mir spielen. Das verstehe ich, da Sie ja doch die Augen nicht von meinen meerumspülten Schultern lassen können. Also spielen wir. Doch hier, nicht dort:

    *******

    Annelie B. (Gast) meinte am 2010/02/02 17:56:
    17.04
    Eindrucksvolle Basstöne. Sehr, sehr schön. Und Z. gibt Ihnen die Hand. Wie beglückend für Sie und für uns (Mitlesenden, Staunenden). Haben Sie herausfinden können, ob seine Tochter Ihren Blog begeistert verfolgt? Aber was für eine Frage? Ganz sicher, Herr Herbst, ich bin da ganz sicher. Welch doppelter Gewinn. Sollte Z. anfänglich zögerlich gewesen sein, jetzt haben Sie ihn. Sie haben es geschafft. Und was die Assistentin, die schöne, die nachdenkliche, angeht, lassen Sie sich nicht täuschen, sie wird Sie aus dem Augenwinkel verfolgen, wenn nicht gar verschlingen wollen. Ach, läse auch sie Ihre Offenbarungen. Ihnen stets zugeneigt und in gespannter Vorfreue, Ihre Annelie B. 

    albannikolaiherbst antwortete am 2010/02/02 18:15:
    “Welch doppelter Gewinn. “
    Ein fast dreifacher, Annelie. Fast, da Sie nicht dabeisein können, sondern offenbar auf mich sehr angewiesen sind.

    Für die anderen Leser, die weniger ironisch beglückt sind: Selbstverständlich schreibe ich persönlich; gegen scheinbare Objektivität steht Die Dschungel seit ihrem Beginn. Die Gründe sind vielfach hier dargelegt und auch diskutiert worden. Es geht n i c h t um Dokumentation; Dokumentationen halte ich für prinzipiell nicht möglich; sie würden selbst dann, gäbe es sie, durch die Rezeption verändert: eben subjektiviert.
    Aber auch das gehört hier jetzt nicht hin, sondern nach >>>>> dort /?cat=24/ und >>> dort. /?cat=37/ Abgesehen davon ist, daß ich eitel bin, bekannt. Ich bin es g e r n e. 

    Annelie B. (Gast) antwortete am 2010/02/02 21:21:
    Wie recht sie haben!
    Genau betrachtet verdanke ich Ihrer Protokollierung, subjektiv gefärbt, gewiß und zugestanden, viel, sehr viel, kann ich doch selbst weder bei den Proben noch beim Finale aus schnee- (wie ich sehe, leiden Sie in Berlin auch unter notorischem Schnee, reizendes Bild übrigens) und bewegungsbedingten Gründen dabei sein. Gerade und deshalb: vor allem die zeitgenaue Wiedergabe der Dynamikanweisungen führt zu einem rauschhaften Zustand chronischer Beglückung, welche selbst über den leisen Mangel an Gabeln, die sich von der leisesten zur lautesten Stelle öffnen oder umgekehrt, tröstet. Daß Sie nun eitel sind und das gerne, sehe ich Ihnen nach, schweift mein Blick doch mehr als einmal (subito) von links nach rechts. Hier die effektvolle Rezeption, dort das neckische Bad im (hoffentlich sommerlich warmen) Meer, beides stellt keinen Widerspruch dar, sondern laäßt sich als, sagen wir, Gesamkunstwerk genießen. Wie recht Sie also haben. Ich rufe Ihnen zu: weiter so und verbleibe als die Ihre Annelie B. (wobei ich, wenn ich darf, den Wunsch äußere, aus dem Gast die Gästin zu machen, die sich vor Ihrer sprühenden Engergie vergeigt.) 

    albannikolaiherbst antwortete am 2010/02/02 21:29:
    Nun, Gästin,
    Ihrem Vergeigen habe ich rein gar nichts hinzuzutun. Daß Sie allerdings als “Gast” geführt werden, mag ebenso a) d e n Grund haben, daß Sie männlich s i n d, wie es einem b) tatsächlich vom Programm zugefügt wird, einer Grundprogrammierung, auf die ich weder Einfluß habe noch Einfluß haben will… Früher wurde “anonym” verwendet, das gefiel mir besser: schon weil es Sie, da bin ich Ihrer Meinung, viel besser gekleidet hätte als dieses schroffe wahre “Gast”. 

    Annelie B. (Gast) antwortete am 2010/02/02 21:42:
    Grundprogrammierung
    Welch schönes Wort. Und verzeihen Sie meinen Fehlern, fliegenden Fingern geschuldet. Natürlich muß es “Energie” heißen und “verneigt”. Letzteres zeigt aber auch, wie Sie mich hineingezogen haben ins cescendo der Geigen. Im Gegenzug verzeihe ich Ihnen Ihrem “balowern”, wobei ich abschließend verneinen muß, in Balow zu wohnen. 

    der profi meinte am 2010/02/02 18:11:
    Annelie B.
    ist Gast, anonym, und der Leser weiss nicht, welche Person dahinter steht. Aber jedenfalls ist sie grün und falb. 

    Annelie B. (Gast) antwortete am 2010/02/02 21:26:
    Sie Schelm, Sie kennen mich! Grün die Augen, falb, aber doch eher ins Blonde gehend, das Haar. Wenn nicht hier, so stoßen wir dort an: auf die Künste! Einverstanden? 

  2. sforzato Lassen Sie mich noch kurz cescendo korrigieren: crescendo. Und jetzt verschwinde ich: decrescendo und die Ihre Annelie B.

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