Das Arbeitsjournal des Freitags, dem 12. August 2011, an welchem zu plotten versucht wird.

10.29 Uhr:
[Arbeitswohnung, zweiter Latte macchiato.]
Hab mich jetzt doch für >>>> Toskanische Venus entschieden; >>>> Melusines Einwand war allzu schlüssig. Das Gedicht dann abermals ein wenig revidiert. Jedenfalls walke ich den Text vor den Augen der Leser durch und durch; die Arbeitsprozesse – einige, nicht alle – werden sichtbar, worauf es mir bei einem Literarischen Weblog ja sehr ankommt: den Produktionsprozeß selbst in das Kunstwerk hineinnehmen. Was am Ende des Prozesses, etwa in einem Buch, schließlich dastehen wird, weiß noch keiner von uns.

Gestern abend meldete sich noch >>>> Elfenbein; der Verleger habe die ganzen tausend Seiten jetzt gelesen und, ja, man wolle >>>> ARGO als Buch herausbringen, voraussichtlich bereits im nächsten Herbst (2012). Das bedeutet, daß ich mir sehr schnell Luft für die letzte Überarbeitung verschaffen muß und dafür, selbstverständlich, endlich den Epilog zu schreiben, für den das, was die >>>> Bamberger Elegien geworden sind, nur als Etuden gedacht war.

Immer noch Anlaufschwierigkeiten, allerdings, mit dem Jungenbuch II. Ich werd jetzt erstmal einen Plot skizzieren. Normalerweise arbeite ich so nicht, sondern die Ideen, wenn es „läuft”, fließen aus den Formulierungen heraus; jetzt aber brauche ich eine strikte Zeit-Ökonomie, die den Fluß keine eigene Bahn finden läßt. Aber mal sehen. Vielleicht überlistet er mich.

Nachts mit >>>> Brossmann zusammengesessen, Baby-Tintenfische in Sepiatinte gegessen, dann auf dem Balkon, bei edelstem Malt, jeder seine Zigarre geraucht und eine Sternschnuppe gesehen, als der Wind den glühend wolkigen Hollywood-Himmel zusehends aufriß. BRSMA erzählte von Nahids Familie, jedenfalls, soweit er Hintergründe lautwerden lassen darf und nicht auf Diskretion verpflichtet ist. Irgend etwas Unheimliches geht da vor, aber auch etwas, das ausgesprochen lockt.
„Nahid hat sich zurückgezogen… das Übliche… >>>> weil ich über sie schrieb.”
„Nicht wegen der Löwin?”
„Nein. Oder vielleicht: auch.”
„Du willst sie wiedersehen?”
Ich nickte.
„Komm morgen abend mit. Aber schreib nicht gleich wieder drüber.”

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