Des Heidesands, nämlich ein zweites Weihnachtsvorbereitungsjournal. Freitag, der 23. Dezember 2011. Mit Muscheln am Abend.

10.07 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Restlos verschlafen. Hätte mich telefonisch nicht die Löwin geweckt, ich schliefe wohl noch immer. Bis nachts um drei die Teigrollen für Heidesand vorbereitet, die dann durchkühlen mußten. Jetzt die ersten Bleche.

Und schnell noch für die Irsee‘er Meisterklasse im kommenden August die Konzepte, Bio und den Beispieltext, den ich aus ARGO nahm, gekürzt, wie es gewünscht und für den Leporello des Gesamtprogrammes nötig ist. Derweil ein Blech nach dem anderen; kompliziert, weil ich einen sehr alten Gasherd und also auch -ofen habe, bei dem ich mir der Temperaturen nicht sicher bin. Try and error also. Man kann die Kekse nach dem Backen auch nicht gleich probieren, weil sie, wenn sie heiß sind, zerfallen und das auch müssen; ihre Festigkeit bekommen sie erst durchs Abkühlen und Ruhen danach.

Um elf will ich Am Terrarium sein, damit der Baum in den Hausflur getragen werden kann, um Zeit zu haben, sich zu akklimatisieren. Erst spät am Abend wird er ins warme Wohnzimmer gestellt, so daß er sich über Nacht aushängen kann. Der Weihnachtsbaum ist für mich immer, ja: – heilig gewesen. Und ist es geblieben. Ihn zu schmücken, ist Ritual; es braucht Stunden. Vielleicht erzähle ich später noch mehr. Jedenfalls gebe ich diese Haltung an meinen Sohn weiter wie eine Tradition, die sich niemals geleert hat. Und an die Zwillingskindlein nun auch.

<u<21.30 Uhr:
[Wieder Arbeitswohnung. Dallapiccola, Piccolo Concerto.]
Quasi bis 16 Uhr durchgebacken, dann Ans Terrarium und die Gans vorbereitet, die jetzt bei 60 Grad leise vor sich hinbackt, die Nacht durch. Aus den Innereien bereits den Fonds gekocht und für morgen abend schon alle Maroni angeschnitten, damit sie nur noch, ohne aufzuhalten, in den Gas-Backofen müssen. Dann den Baum aufgestellt, mit allen Kindern. Jetzt steht er dort für die erste Nacht, ungeschmückt noch, aber bereit, und hängt seine Zweige aus. „Er muß sich doch erst an seine neue Umgebung gewöhnen“, hab ich den Zwillingskindlein gesagt, weil sie sofort zu schmücken beginnen wollten, „seht mal, es ist doch alles noch ganz ungewohnt für ihn – auch daß da plötzlich euer Leben so um ihn herum ist.“

Hier wiederum, bei mir jetzt, werden gleich Muscheln gekocht werden; Brossmann ist auf dem Sprung her. Der Wein steht kalt. Und Do rief an. Dazu, im Briefkasten, Banjamin Steins neuer Roman, frisch von C.H.Beck hergeschickt: >>>> Replay. Sehr schöner, sehr sehr schöner Buchumschlag. Das ist mein erster Eindruck.

2 thoughts on “Des Heidesands, nämlich ein zweites Weihnachtsvorbereitungsjournal. Freitag, der 23. Dezember 2011. Mit Muscheln am Abend.

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