Verpflichtungsbefreitheit. Das Argo-Journal des Freitags, dem 20. April 2012.

10.26 Uhr:
[Arbeitswohnung.]


Argo-Ergänzungsseiten zu 438 & 439
Einmal raus aus der Routine, immer raus aus der Routine. Also erst um halb sieben auf, gleich an Argo, zwei Seiten neu hinzugeschrieben, zwei alte Seiten fallen dafür fast ganz weg. Komplizierte Stelle, bei der die Fassung, die ich gerade überarbeite, einen Fehler der Zeitenfolge gemacht hat, was jetzt aber dazu führt, daß ich die grundlegenden psychischen Prozesse schärfer beschreibe, als ich es vorher getan habe. Dann läßt sich durch eine leichte Umstellung die Zeitfolge logisch herstellen. Verstärkt, wie bereits in >>>> Thetis, wird unmittelbare Gegenwartsgeschicht in den Roman gezogen. Delf Schmidt hat zugesagt, er wird das Lektorat von Argo übernehmen. Das war das Schönste gestern, daß er einfach nur, als wir vorm >>>> Chez Maurice in der Sonne saßen und aßen, Ja sagte. Er hat gerade >>>> Peter Nádas‘ Riesenroman http://faustkultur.de/kategorie/literatur/buchkritik-peter-nadas.html hinter sich und noch drei Projekte vor sich, unter anderem >>>> Echenoz, „aber ab Dezember geht das“. Also muß ich strikt >>>> meinen Zeitplan einhalten. Bereits Thetis und Buenos Aires gingen durch seine Hände; so ist seine quasi sofortige Entscheidung auch sehr organisch, „dann wird alles wie aus einem Guß sein“, kommentierte mein >>>> Elfenbein-Verleger.
Dann rief die Samarkandin an; die >>>> Kulturmaschinen hätten sie gefragt, ob sie meinen Essayband lektorieren möge – wogegen ich überhaupt nichts habe, im Gegenteil; aber ausgemacht war eigentlich ein auf den Mai verschobenes Ercheinungsdatum, ein für die Frau so schnell gar nicht realisierbarer Zeitpunkt. So daß das Buch nun erst im Herbst herauskommen soll. Was mich ein bißchen verschnupft, weil ich der Meinung bin, ich hätte darüber vielleich als erster informiert werden sollen. Na gut, ich werde das in der kommenden Woche ansprechen, da seh ich die Verlegerin sowieso. Aber sie war auch >>>> vorgestern abend da und hat doch keinen Ton gesagt, also dazu.

Nach dem Mittagessen mit DS radelte ich dann nach Mitte, um erste O-Töne aufzunehmen. Die Aufnahmen sind nicht gut geworden, ich muß sie wiederholen. Vor allem sollte ich mich eine Stunde lang in die >>>> Max-Planck-Galery setzen, um den Grundton für das Galouye-Hörstück aufzunehmen, der unter ihm in Echtzeit laufen soll; darauf geschichtet dann die Klänge und sie einzelnen Szenen quasi herausgeschnitten. Am Dienstag oder Mittwoch will ich dort mit einer der Sprecherinnen eine ganze Spielszene aufnehmen.
Bis Montag lege ich den Galouye nun beiseite. Das Skript steht, die Rollen sind verteilt, ich habe die Dramaturgie im Kopf, und morgen in einer Woche, am 28., wird im >>>> ARD Hauptstadtstudio alles eingesprochen, was akustisch sauber sein muß. Danach produziere ich direkt hier. Ebenfalls vor dem 28. will ich die Klänge aufnehmen, am Cello und am Akkordeon, mit denen ich arbeiten werde.

Bis dahin nur Argo. Jetzt eben für Die Dschungel einen neuen Ausschnitt, so, wie ich ihn heute früh handschriftlich hinwarf, als quasi Ersetzung zweiter Seiten. Um halb zwölf das Cello, nachmittags wieder Argo, abends Döblins Wallenstein ff, vielleicht auch Bar, mal sehen; den Wallenstein aber auf jeden Fall. (Deutlich zu bemerken ist der Rückgang an Zugriffszahlen in Der Dschungel, wenn ich intensiv anders arbeite als hauptsächlich für sie. Doch Argo und, wegen des nahenden Sendetermins, Galouye gehen momentan vor, und zwar entschieden. Leser im Netz lassen sich auf „direkte“ literarische Arbeit nicht so gern ein, ziehen offenbar Allgemeinthemen vor, die formal nicht gebunden sind, über die es sich also plaudern läßt verpflichtungsbefreit. Zu >>>> dem da und der Antwort darauf sag ich gar nicht erst was.)

11.40 Uhr:
So, >>>> steht drin.
Jetzt ans Cello.

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