Liebe. Argo.Anderswelt. (292).

An­ders Kalle. Der hätte wohl schon zugeschlagen, aus Herzensgüte sozusagen, hätte verdattert die eigene Hand angesehen und den Tropfen Bluts unter der Nase der Freundin, die nun allen Grund gehabt hätte und die Gelegenheit, den Geliebten zu verlassen. Beides vorenthielt Broglier der in sich und ihr Programm derart verlorenen holomorfen Klonin, ja firmte noch, was dringend hätte umgeschrieben werden müssen. Liebe, wenn sie tief ist, erduldet, so lang der Geliebte sie anschweigt; sie ist bereit, sich bis ins Vergessen, wonach sie sich sehnt, quälen zu lassen. Erst dann ist es genug, wenn der andere ebenso bereit ist, sich zu zeigen, und sich vergißt oder wenn da ein völlig fremder Klotz von Mann am Küchentisch sitzt, so einer, von dem, fällt mir ein, Cordes’ Großmutter gerne sagte, daß er recht sei – und will nichts, momentan, als seinen Kaffee zu löffeln, worein er den abgezwackten Brotzipfel tunkt; ein Mensch, dessen Güte ganz naiv glaubt, es sei nicht wirklich Böses auf der Welt. Falls aber doch, dann könne man es leicht vom Guten unterscheiden.

Argo (Vierte Fassung), TS 227/228.

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