Begeisterung, Dionysos. Das Arbeitsjournal des Freitags, dem 15. März 2013.

9 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Sitze über einem >>>> Dithyrambus, der >>>> Die Brüste der Béart fortsetzen soll. Anlaß ist eine Art Striptease, den ich sah; er war als solcher nicht, sondern als ein Ulk gemeint. Da diese Art der Entkleidung gleichermaßen ritisch, also heilig, ist, wie sie dem Spott dient, dem Necken, aber auch, nämlich eben damit, eine Herausforderung zum Geschlechterkampf ist, verstimmte mich die Szene. Sie ging in mir nach bis heute. Jetzt dreh ich sie herum. So ist der Fehdehandschuh aufgenommen, der mich immerhin nicht bewußt schlug, Sie wissen schon: schnell das lappige Ding links und rechts über die Wangen gewatscht.

Dies hier also nur kurz. Vielleicht kann ich heute nachmittag schon ein Ergebnis in Der Dschungel einstellen. Es gehört zu den Absurditäten poetischer Arbeit, daß zwischendurch das Finanzamt angerufen werden muß. Auch mit dem sogenannten Jobcenter muß ich etwas regeln, das aber mit mir selbst gar nichts zu tun hat. Sondern ich bin “zweitinvolviert”, ärgerlicherweise.

Zweiter Latte macchiato.

13.50 Uhr:
Bis eben an dem Gedicht „durch“geschrieben und den Entwurf >>>> jetzt eingestellt. Strenge Silbenform, alternierend 13 auf 9; das wird nur in der letzten Strophe, einer unvollständigen, aufgelöst, indem die eigentlich folgende 13 in 10 und 3 zerfällt.

Mittagsschlaf.

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