Vor Dschinnistan, woher Sitara noch nicht leuchtet. Denn Berlin hält sich bedeckt. Arbeitsjournal. Mittwoch, der 26. Juni 2013.


[Dies ist, von ANH, der 15.500ste Beitrag in Der Dschungel.]


8.18 Uhr:
[Arbeitswohnung. Schubert, Klaviersonate op. 53 D850.]
Latte macciato, Zweite Morgenpfeife.
Schwere Nacht.
Daß ich mal nicht schlafen kann! Noch um zwei lag ich wach. Ebendas ist mir schon vorgestern passiert, nachdem ich bei Broßmann die Rippchen gegessen; gestern waren es Schweinsmedaillons (völlig mager und extrem lecker von mir selbst mariniert). Nach der Obst-, Gemüse- und Haferflockenkost der letzten fünf Wochen scheint mein Magen gegen Fleisch zu rebellieren. Jedenfalls liegt das Zeug sauschwer drin und wird irgendwie nicht angepackt; noch jetzt Bauchgrummeln und Völlegefühl. Dabei habe ich wirklich gar nicht viel gegessen, vielleicht 150 Gramm. Was ich mir für heute aufgehoben habe, weitere 100 bis 150, habe ich darum vorhin in einen Gefrierbeutel getan und ins Eisfach weggelegt. Und freue mich für heute abend wieder auf Obst, Joghurt und Hafer. Und auf jeden Fall will ich heute wieder laufen, auch, wenn es dann regnen sollte. 14 Uhr Fußpflege, danach sofort los; bin eh mit dem Rad unterwegs. Vorher letzte Besorgungen für die Reise, Batterien vor allem für den LS11, um O-Töne aufnehmen zu können (hübsch ist zum Beispiel dieses röhrende Grunzen der Reitkamele, die es dort noch gibt; ich selbst werde aber wohl in Abu Bertaux’ „Mountain Goat“ unterwegs sein, einem uraltem Willys-Jeep, den er mir immer, wenn auch nicht ohne leichte Besorgnis, leiht). – Dann Geldangelegenheiten für Juli regeln und die Sachen zum Anziehn raus- und bereitlegen, wie gesagt: mindestens einen Anzug und drei Krawatten. Ich gehöre zu den Leuten, die sich auch in den Tropen täglich rasieren; Haar hab ich ja am Körper genug. Paß, Visum, >>>> Impfbescheinigung liegen bereits beim LS 11 auf dem großen Mitteltisch mit den Neapel-Unterlagen beisammen; die Spritze hab ich gut vertragen; es sei denn, meine Magenvölle rührt von ihr und nicht vom Fleisch her; was ich aber nicht glaube. Man schließt die Augen, konzentriert sich auf den Bauch und erinnert sich an die letzten Ereignisse: Wovon einem dann leicht widerlich wird, ist der Grund des physischen Unwohlseins. Dieses Verfahren hat bislang immer funktioniert. Dem Körper vertrauen. Tun wir das, ist auch der Geist bei sich.

Nun erst einmal die Kritik zu >>>> Europeras; so viel Zeit wie die anderen Rezensionen wird sie nicht brauchen. Denn es soll ein lockerer Text werden, mit einer Fotocollage versehen, die – ganz wie er selbst – der Musik entspricht. Die Kritiken zu Richter und Hosokawa (INFEKTION! 3) habe ich bereits >>>> gestern abend eingestellt. Ab morgen dann macht Die Dschungel eine knappe Woche Pause; andere Beiträger, selbstverständlich, können auch weiterhin einstellen; ebenfalls werde ich die Kommentarfunktion geöffnet lassen: meine beiden Administratorinnen halten eh ihre Blicke darauf. Mich aber dürfen Sie sich als mit Anzug, Weste, Hemd und Krawatte vorstellen, auf dem Kopf aber ein zum leichten Turban gebundenes Langtuch, das ich in Elfenbeinfärbung bevorzuge, jetzt, mit Argo, sowieso, da es meine Verbundenheit >>>> mit dem Verlag ausdrückt.

12.26 Uhr:
So, die Cage-Kritik >>>> steht drin. Ich habe meine Beiträge zum Festival auch noch untereinander verlinkt. – Jetzt an die Reisevorbereitungen.

21.10 Uhr:
So, alles gepackt. Ich verabschiede mich für eine knappe Woche aus Der Dschungel und geh auf Exkursion:

Am 3. Juli abends lesen wir uns wieder. Vorher nicht. Haben Sie eine gute Zeit.

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