Das Arbeitsjounal des Dienstags, dem 26. Mai 2015.


[Arbeitswohnung, 11.55 Uhr]

Offenbar habe ich mir nach den 1 1/2 durchgemachten Nächten eine Erkältung zugezogen, jedenfalls kratzt der Hals, schon gestern abend war ich heiser. Nicht schlimm, aber klugerweise sollte ich den Sport streichen. Da sich für mittags Titania Carthaga angesagt hat, die ich lange nicht mehr gesehen habe, paßt‘s freilich.
Bis halb neun liegengeblieben. Dann gingen sofort die Emailwechsel zwischen Hamburg, Wien und hier los: Lesungsvorbereitungen, Versendungen der >>>> Traumschiff-Leseexemplare; des weiteren Briefe abermals nach Wien, nach Kiel, Nachrichten über Facebook,. Kuzkorrespondent mit der Senatskanzlei. So kam ich zur eigentlichen Arbeit nicht, werde den Abend hinzunehmen müssen, wenn ich meine Fristen einhalten will. Die >>>> Witzelrezension ist zum 15. 6. abzugeben, auch damit drängt es also nun. Und die nächste Woche wird mich als Hundevater sehen; Amélie verreist, bat mich. Somit: ANH und der Mops und die Katzen. Wird ein neues Gefühl sein, mit einem Hund spazierenzugehen, täglich; das Tier laufe aber auch am Fahrrad mit. Vorgestern abend war er mit hier, scheint mich deutlich zu mögen. Wenn ich mir allerdings ein Haustier wünschte, wäre es ein – Puma. Nur fräße mir der die Haare vom Kopf, verhungerte also. Und auch klimatisch wäre Berlin für ihn eine Katastrophe.
Ich habe ihr da, also Amélie, aus meinem Vorab-Exemplar vorgelesen; es ist erstaunlich, wie anders das eigene Buch auf einen wirkt, wenn man es eben als Buch hat; wie anders, wie geradezu objektiv der Text wird; wie getrennt von einem. „Sie sollten es als Hörbuch machen, unbedingt“, sagte sie. Ein alter Wunsch, immer wieder geäußert, auch für frühere Bücher. „Macht keiner“, antwortete ich. „Beziehungsweise dann, wenn das Buch ein Erfolg ist. Nur dann würde ein Hörbuch auch gekauft.“
Abwarten also. Bin aber zuversichtlich diesmal. Was am Thema, aber nicht zuletzt, sondern besonders an der diesmal nicht-komplexen Sprachstruktur liegt, die ich für Gregor Lanmeister entwickelt habe. Daß darüber das poetische Schwingen nicht verlorenging, dabei hat mir besonders meine Lektorin geholfen.
So, gleich wird das Ifönchen mir sagen, daß ich aufbrechen muß, weil die Carthaga gleich ankommen wird. Ich habe noch Spargelsuppe im Kühlschrank, mit Crevettes. Eine Biga für neues Brot muß erst morgen angesetzt werden.

6 thoughts on “Das Arbeitsjounal des Dienstags, dem 26. Mai 2015.

  1. WDR-Ankündigung des Kreuzfahrt-Hörstücks: >>>> da. Meine Güte, was sehe ich dort pummelig aus! Keine Ahnung, wer das Foto aufgenommen hat, auch nicht, wann. Der WDR nennt den Urheber nicht. Seltsam genug. Meine Redakteurin, mit der ich aus anderen Günden telefonierte, konnte es mir nicht sagen.
    Wie feist! dachte ich. Wie zu wohlsituiert – und wie zu gefällig!
    Kurzum, ich mag dieses Bild nicht. Es fehlt die antibürgerliche Askese.

    1. Dochdoch, vergrößert man das Bild, so steht dort: Bildrechte: picture alliance / Frank May

      Jetzt wissen Sie, wer Sie in einem Ihrer seltenen Augenblicke bundesrepublikanisch bürgerlichen Wohlbefindens abgelichtet/erwischt hat!

  2. auch der text… … der ankündigung gibt zu denken: ANH sei demnach

    von Australien unter Afrika hindurch nach Europa

    gereist.

    nehmen wir einmal an, dass der wdr nicht einer alltagssprachlichen geographie anhängt, gemäß der russland eben “rechts” von polen und schweden nun mal “oben” liegen. dann muss dieser teufelskerl herbst doch julesverneartig tatsächlich unter afrika hindurchgekommen sein. meine hypothese: lappenschleusen! mal hören, welchen aufschluss das stück radiokunst geben wird…

    A.

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