Pettersson-Requiem. ZWEITER PRODUKTIONSTAG. Allan Pettersson (26). Dienstag.

Also ein a l l z u guter Stern hängt über dieser Produktion n i c h t. Das geht beim Honorar los, das geht bei den uns versagten Tonstudios weiter und hört damit, daß die Sprecher mono aufgenommen werden mußten, noch nicht auf; sondern geht damit weiter, daß ich eine Reihe von Originaltönen in Bamberg vergessen habe und deshalb ernstlich beabsichtige, über Nacht hinzufahren, um sie zu holen… aber plötzlich ist das insgesamt egal, weil mein DAT-Recorder den Geist aufgibt (ich lege neue Batterien ein, und er fängt an, wie ein verschmauchter Motor zu riechen – plötzlich erinnere ich mich der Elektrischen Eisenbahn, die ich als Junge hatte; da roch’s manchmal ähnlich) – und nicht nur er, sondern auch das Gerät der Freunde und Gastgeber ist mit einem Mal defekt. Jedenfalls haben wir gestern ziemlich benommen aus unseren Hemden geschaut. Aber zäh dann weitergeschnitten; ich war, siehe Arbeitsjournal, gegen halb ein Uhr nachts damit fertig, brauchbare Takes anzulegen. Von paar kleinen Pausen abgesehen, saß ich seit kurz vor sechs Uhr in der Frühe daran. Leukert war zwischendurch im Funk und hat abends einige der O-Töne herausgesucht, die das in Bamberg verbliebene Material ersetzen könnten. Ich brauche: Meer (l e i s e Brandung, dazu Rauschen in Palmen oder Bäumen; mit fernen Kinderrufen), U-Bahnen von innen (hab ich aus Tokyo göttinsseidank als mp3 auf der Festplatte; Berlin wäre aber besser gewesen); außerdem Knarren sehr langsamer Schritte im Treppenhaus.ABER: Die Hexameter funktionieren, das ist mir selbst ganz erstaunlich; auch wenn ich, als ich eben aufstand, wußte, daß mein Unbewußtes mich hat etwas anderes – negativ Utopisches – träumen lassen. Ich sag aber nicht, was.

Künstlerische Arbeit, bislang, war das noch nicht; von den Sprechern gestern und von der Sprechregie vielleicht einmal abgesehen, aber auch da gilt nur ein sehr k l e i n e s Vielleicht.

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