Arbeitsjournal. Freitag, der 6. Juni 2008.

5.12 Uhr:
[Arbeitswohnung.]]
Unversehens ist schon wieder Freitag und fast wieder Mitte Juni, und ich bin ganz erschrocken, weil ich bereits nächste Woche wieder >>>> nach Heidelberg fahren und dann gleich nach Hausach weiterreisen muß, wo ich abends anstelle meiner gestorbenen Mutter – ihre Freunde hatten mich darum gebeten – ihre letzte literarische Lesung durchführen werde: ausgerechnet den >>>> Tristram Shandy, der uns dann wohl beide verband. Sie hat diese Lesereihe schon vor Jahren ins Leben gerufen; ich werde nächste Woche davon erzählen, denk ich. Erschrocken schreibe ich aber, weil die Zeit so jagt, ohne daß ich eigentlich richtig vorangekommen bin; die Fahnen der Heidelberger Vorlesungen liegen immer noch fast unangerührt; irgend etwas hält mich ab. Immerhin habe ich gestern alle Gedichte für DER ENGEL ORDNUNGEN fertig zusammengestellt und auch schon manchen Vers angeschaut und revidiert; aber einige Arbeit ist da auch noch.
Daneben immer wieder in Die Dschungel gesehen, weil ich drauf achten wollte, daß >>>> der Erinnerungstag auch von allen eingehalten wird; doch das war, wie abzusehen, gar kein Problem. Die Zugriffszahlen schnellten dennoch hinauf, und ich hoffe, daß >>>> parallalie/>>>> Bruno Lampe einiges davon abbekommen und auch neue Leser gewonnen hat, die ihm bleiben. Aber dem Tagebuch Der Dschungel wird er sehr fehlen.
Das Arbeitsverfahren heute: an die Fahnen gehen, zwischendurch immer wieder eines der Gedichte anschauen und daran feilen; es sind Briefe zu schreiben, bei den Vorlesungen etwa ist mir der Durchschuß zu klein, das muß ich mit dem Verleger absprechen, weil die Setzerin nicht über die „erlaubte“ Seitenzahl entscheiden kann; weitere Korrespondenz, zweidrei Dschungel-Beiträge liegen in Vorbereitung, die ich wegen gestern zurückgestellt hatte. Ich nähme auch gern wieder meine opern- und musikkritische Arbeit auf, weiß aber nicht recht, wie das unterzubringen ist. Und die BAMBERGER ELEGIEN, die Neufassung der Vierten Fassung (VF in meiner Abkürzungsidiomatik), werden auch täglich angeschaut und voran-, nein, nicht -getrieben, aber doch Zeile für Zeile, Vers für Vers -gerückt. Und dann wartet, vor allem, der Riesenbrocken ARGO. Ich muß mich aber an Prosa erst mal wieder gewöhnen… sorry, mußte mal lachen.
Immer noch völlig unklar ist, wo ich den dringend benötigten Mäzen auftreibe; hier hat meine Theorie von der Realitätskraft der Fiktionen bislang versagt… nicht ganz, nein, es gab ja Mäzene, aber so leicht, daß ich sie mir einfach erfinde, ist es dann doch nicht. Und w e n n ich einen erfunden habe, ist bisher keiner meiner Gläubiger damit einverstanden gewesen, daß ich ihm einfach dessen fiktive Adresse schrieb und „wenden Sie sich bitte an ihn“ gesagt habe. Im Ernst, die Gläubiger haben es nicht mal versucht.

Die Dschungel: Wir machen jetzt weiter. Ich werde gleich wieder die Kommentarfunktion öffnen.

I s t offen. (5.51 Uhr.)

15.18 Uhr:
Wieder wie ein Stein im Mittag geschlafen.

Druckfahnen lesen.

Und >>>> da hielt ich momentlang den Atem an. Ich bin ausgesprochen gespannt, ob und wie er reagieren wird.

Mein Junge kommt gleich für Hausaufgaben, Cello und für das rituelle Marmeladebrot.

: 17.05 Uhr.

18.22 Uhr:
Und heim Ans Terrarium. Die ganze erste Vorlesung korrekturgelesen. Immerhin.

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