Arbeitsjournal. Dienstag, der 19. August 2008.

6.18 Uhr:
[Arbeitswohnung. José M.Sánchez-Virtú, Arquitecturas de la ausencia.]
Das ist aber eine spannende Musik! Der Hinweis kam von Bernd Leukert, bei dem ich gestern ja übernachtete; er gab mir die Musik gleich mit, mit einigen anderen, mir noch völlig unbekannten Musiken, die ich während der Rückfahrt im Zug hörte, bis der Akku leergelutscht war; der ICE hatte nur Waggons ohne Stromanschluß. Um halb zwölf nachts kam ich am Hauptbahnhof an, half noch einen kanadischen Backpacker-Pärchen bei der Orientierung, dann verließ ich das mir sehr angenehme Gebäude auf der Seite des Hamburger Bahnhofs, wo der Profi auf mich wartete. „Du hast ja gar kein Gepäck!“ „War doch auch nur anderthalb Tage weg; der Laptop, die Typosskripte, das reichte doch… ah ja, und die AEOLIA… jetzt hab auch ich selber keine mehr.“
Wir zogen in die Bar, schließlich noch auf dem Prenzlauer Berg zu meinem Araber „Daye“, wo es das beste Hummus ganz Berlins gibt, Danziger Straße… da saßen und aßen und sprachen wir noch. Er machte mir ein wenig Vorwürfe, nein, sein Unverständnis über >>>> diese Reaktion bekannt, ernstlich bekannt, ich konterte, so ging das ein wenig hin und her, schließlich brachte er mich zur Arbeitswohnung, wo ich mich aber dann auch sofort hinlegte und bis eben, bis halb sechs, tief durchschlief. Um acht will ich ans Cello, sowas um neun zur Familie zum Früstück hinüber. Im übrigen ist das Lektorat nachzubereiten; wir sind fast fertiggeworden, Dielmann und ich, sogar zu 2/3 die Reihenfolge der immerhin um die einhundert Gedichte, die in die Sammlung sollen, ohne daß wir Abteilungen bzw. Kapitel kenntlich machten. Vielmehr sollen sich solche ausschließlich über die Dramaturgie der Aufeinanderfolge erfühlen lassen. Da ist jedenfalls noch reichlich zu tun.

Es gibt derzeit eine ausführlich werdende Korrespondenz mit >>>> Perkampus, der auf, finde ich, sehr glaubwürdige Art bestreitet, an >>>> diesen Trollereien, die ich Stalking nannte, beteiligt zu sein. Die permantenen Hinweise von Lavantes und seinen fliegenden Anonymen auf ihn, Perkampus, seien als bewußt Rufschädigungen gesetzt. Ich überlege mir derzeit eine mögliche Haltung zu alledem. Was wahr ist, was nicht, ist letztlich unentscheidbar. Auch das ist ein – wichtiges – Lehrstück. Es entspricht den realen Verhältnissen. Wir können nur glauben oder nicht glauben, ob es sich um >>>> die Hintergründe zu 9/11 handelt, ob um die Morde oder Nicht-Morde in Stammheim.

7.11 Uhr:
Arbeit heute:
Nachbereitung des Lektorates.
Zusammenstellung sämtlicher Bilder, von denen ich meine, daß sie in den >>>> horen-Themenband zu ARGO/ANDERSWELT hineinsollten. Letztlich müssen das aber Schnell und Tammen entscheiden, logischerweise.
Von Tammen werden Typoskriptseiten hergeschickt worden sein und heute ankommen, die ich mit den Buchausgaben vergleichen muß. Über all dem wird es mit Sicherheit abend.

15.45 Uhr:
[Landi, La morted’Orfeo.]
War nichts mit Arbeiten bislang; zwar Cello konnte ich eine Stunde lang üben und auch ein paar Kleinigkeiten an den Texten arbeiten, aber dann kam ein ziemlich saurer Anruf von Zuhaus: Ich müsse auch mal mitputzen, vor allem das Zimmer meines Sohnes… usw. usw. Also bin ich hinüber. In der Tat, des Buben Zimmer war das reine Chaos, absolut, gar keine Frage.
Bis eben, von kurz vor zehn Uhr an, aufgeräumt, geputzt usw. Jetzt schau ich nach Post, geh etwas ans Cello; eigentlich müßte ich eine Stunde schlafen.

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