Arbeitsjournal. Donnerstag, der 30. Juli 2009.

9.24 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Dschungeldiskussion, gleich an >>>> zwei >>>> Fronten, auch Reichenbach, >>>> an anderer Stelle, der seinen, hat sich nun, wenn auch andeutend, geäußert und dazu ein Bild eingestellt, von dem ich eine andere Einstellung seit Jahren an meiner Wand hängen habe. Es gibt Berührungen: bereits früher war >>>> Rivettes Schöne Querulantin (leider funktioniert Synopsis’ Link nicht mehr, aber meine Antwort erklärt), >>>> mit Béart, ein Thema in Der Dschungel; daran erinnerte ich mich aber eben erst wieder; >>>> Reichenbach selbst hat schon vor zwei Jahren darüber geschrieben. (Wobei mit „Béart“ eben nicht die konkrete Schauspielerin gemeint ist, wie >>>> dieser Dummbeutel zu meinen scheint, sondern etwas, für das sie so symbolisch wie körperlich steht – für mich spannend ist dabei, daß sie gar nicht mein eigentlicher Typ ist; hätte ich danach gewählt, wäre, im Vergleichsrahmen, Angelina Jolie die Bezugsperson geworden).

Schöner Abend gestern >>>> in der Bar, sowas bis nach Mitternacht, Treffen mit einer Kommentatorin, ein Freund kam noch dazu; eigentlich hatte ich erwartet, den Profi dort zu treffen, statt seiner saß >>>> Findeiss dort und winkte kurz herüber. Gespräche über sehr konkrete Formen annehmendes Stalking; ich habe zugesagt, die IPs der betreffenden Person zu protokollieren. Mein Eindruck, wie sich in die, mit Aragon gesprochen, „wirkliche Welt“ eine weitere, die nicht unwirklich ist, hineingeschoben hat, zahllose Varianten von Wirklichkeit, alles im Kopf zwar, möchte man denken, aber das ist die Wirklichkeit ja auch, Rönne, Gehirne. Welt wird immer größer, immer umfassender.

Aber ich muß jetzt in den wirklichen Tag der Reisevorbereitung. Dringend. Dennoch hab ich nach dem Aufstehen drei weitere Zeilen zu dem Béart-Zyklus hingeworfen, die aber nur die Richtung angeben des jetzt dritten Teils. Selbstverständlich bleibt insgesamt alles erstmal Entwurf. Es kostet aber Kraft, sich nicht abbringen zu lassen, es kostet Kraft, auf Argumente nicht zu hören, sie zugleich aber abzunehmen und dann, vielleicht gelingt das, sie in den Text mit reinzunehmen, sie in dem Gedicht mittanzen zu lassen. (Was so viele, glaube ich, stört, ist der “Hohe Ton”, den ich anschlage; ein Vorwurf, der mich, seit ich zu veröffentlichen begann vor etwas mehr als dreißig Jahren, nahezu ununterbrochen begleitet hat.)

22.15 Uhr:
[Maderna, Grande Aulodia.]
Was ein Tag! Also „Arbeitsjournal“ konnte ich das hier irgendwann nicht mehr nennen; nun habe ich wenigstens „Reisevorbereitungsjournal“ angehängt. Saß drei Stunden auf dem Bürgeramt für den Kinderreisepaß meines Jungen, dann saß ich drei Stunden beim Arzt rum; keine Ahnung, was heute loswas. Immerhin habe ich den dritten Band der Faulkner-Trilogie ausgelesen und gleich das neue Buch von ihm, „August im Licht“, angefangen, das mich aber nicht gleich so in sich reinzieht. Kann an den Umständen liegen, freilich. Aimé Césaire auch gleich ausgelesen, dann die letzten wichtigsten Briefe geschrieben, sonst aber nur Besorgungen getätigt, die Vorbereitungs-Liste abgehakt. Damit geht es morgen dann gleich weiter. Jetzt muß ich noch eine Reklamation schreiben, ausdrucken, eintüten; morgen darf ich mich ins AOK-Kundencenter setzen, was auch wieder dauern wird. Für nix andrers war heute Zeit, morgen wohl auch nicht. Zumindest will ich eben noch Die Brüste, so weit sie im Entwurf der Béart dastehen, ausdrucken; auch die Bamberger Elegien habe ich in der ausgedruckten Zweiten und der angefangenen Dritten/Vierten Fassung zu den Reiselektüren/Skriptbüchern gelegt.

[Bellini, La Somnambula.]

Αναδυομένη kam vorbei und gab im Umschlag etwas Geld, „für Eis und Pizza“, dazu; ich werd sie morgen aber auch noch einmal sehen. लक gab 50 Euro für die Überfahrt Ischia-Capri. Nun haben wir für die Reise ein bißchen Wohllebens-Luft, mein Bub und ich

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .