Jetzt wird alles s e h r Roman, das gebe ich Herbst zu:
Der unter seinem Namen bei Ebay Taucherflossen verkloppende djellabasse, dann das wider Willen und Wissen der Fiktionäre auf einem russischen Server downloadbar geparkte verbotene Buch, und soeben stellt mein Freund fest, daß sein elektronischer Filofex, der immer klickbereit ganz oben auf seinem Desktop stehe, völlig von ihm verschwunden sei. Also habe er eine Suche durch seine Dateien begonnen, aber Windows habe wegen des Suffixes gestreikt. Erst, als er seinen Dateinamen eingegeben habe, sei der Explorer fündig geworden. Und das Ding habe sich wieder herstellen lassen. Immerhin.
Dennoch schießt in ihm spontan eine Art entfremdeter Panik hoch. Was, wenn jemand von außen in seinen Laptop eingebrochen sei, was, wenn der sich die verbotenen Dateien direkt von der Festplatte gezogen hätte? Und was, wenn er nun über den gesamten Datenkorb seiner Geheimzahlen, Kontonummern, Telefon-Chiffren verfüge? Klar, auf seinem Konto ist nichts drauf, ich kenn ihn ja, meinen Freund. Aber immerhin…. American Express.
In seiner Sorge rief er mich an, ich verstehe von Datensicherheit ein bißchen was. Und tat jetzt alles, ihn zu beruhigen. „Wenn Ihre firewall lief, und es ist, ich weiß, eine ziemlich gute, ist das eigentlich ausgeschlossen.“ Das schien ihn zu beruhigen.
Aber ich weiß genau, in Wirklichkeit macht ihn nun das Wort „eigentlich“ nervös. Und in der ihm eigenen Art, jede Bedrohung bis ans häßlichste Ende durchzufabulieren, wird sofort die Idee einer wiederneuen Geschichte in ihm buddeln. Und die, seien Sie sicher, wird im dritten Anderswelt-Band stehen.
Danke für den „Verfolgungswahn“, Deters. Aber Sie vergaßen zu hintertragen, daß obendrein aus meinem Altblog bei Freecity sämtliche Einträge vor dem 6. Dezember verschwunden sind, – das sind nahezu zweieinhalb Monate, die an fast jedem Tag mindestens einen Eintrag hatten. (Welch ein Glück, daß ich sie vorher als Typoskript schrieb und abgespeichert habe… so werde ich sie nun nacheinander hierher überführen.)
Jedenfalls kommt mir auch d a s nicht zufällig vor.
Herbst, tut mir leid, Sie irren sich. Die sind unter anderem im Altblog-Archiv gespeichert und nach wie vor zugänglich. (Sie verlieren die Übersicht… was ist mit Ihnen los? So nervös k a n n Sie die Sache nicht machen…)
Stimmt. Wie peinlich! Dennoch, wir sollten das Grab vielleicht wirklich aufschütten und die Erde von Freecity hierher hinüberkarren… ins österreichische Asyl, um das einmal s o zu sagen. (Welch willkommener Anlaß außerdem für formulierende Revisionen!)
Was meinen Sie, wie tief wir graben müßten?
Herbst, seien Sie nicht so nervös. Titania speichert ALLES.
W I R ? Jetzt muß ich wirklich lachen. So viel Amusement zu dieser Stunde…
— Ah, Titania! Ich muß das Posting ergänzen. Seien Sie gegrüßt, junge Fiktionärin!
Darf ich… die Herren Fiktionäre zur Messg.-Audienz bitten? Die Koordination der Erdaufschüttungen müsste diskutiert werden…
Geht nicht, Carthaga. Daniello ist noch in Wien. Ich hab ihn gebeten, auf das ärmliche Holzschild, das der Zentralfriedhof für Zemlinski übrig hat, ein bißchen Kunstgold zu sprühen, damit sich die Verhältnisse wenigstens bei Mondschein ein wenig anders zurechtfunkeln können. Da er den Totenpark bei keinem Besuch ausläßt (nicht aus sentimentalen, sondern aus zynischen Gründen – „da merk ich immer, daß ii leb“, hat Daniello neulich gesagt), hoff ich sehr, er läßt sich dazu herbei.