eins in die fresse…

…. hätt ich ihm ja gern geschlagen. gestern abend ging ich nochmal gegenüber zum pennymarkt, hatte hunger, aber nichts im kühlschrank. gestern abend begann auch hier bei uns in der straße ein weinfest, welches bis zum sonntag andauern soll. hinz und kunz kommen wieder aus den löchern gekrochen, die polizei geht wieder streife… später, oder am nächsten morgen findet man wieder die suffkotzlachen, und auch die eine oder andere schnapsleiche an den straßenrändern. ich holte mir nur eine pizza, wollte wieder in mein bett.
gehe so über die straße, kommt ein junger mann, groß, schlacksig im wuchs, die kapuze bis in die stirn gezogen „ hast’e mal’ne zigarette?“ „nein.“ „dann musst’e mir jetzt 5,– euro geben.“ „wer sagt das.“ „ich sage das.“ „ahja… und wenn ich dir keine 5,– euro geben will, hast’e dann ein problem?… oder willst’e eins.“ „wie meinst’n das.“ „wie ich es dir eben gesagt habe, ich gebe dir keine 5,– euro, wenn das für dich ein problem ist, wird das deines, nicht meines.“ leider kamen in diesem moment die zwei polizisten, die bei solchen anlässen immer beim pennymarkt vor dem eingang stehen, hinter mir her über die straße, sie hatten die situation erkannt. der eine polizist sprach den jungen mann an „du schon wieder?“ der andere wandte sich an mich „gibt’s schwierigkeiten?“ „nöö…könnte aber sein, dass dieser junge mann gleich welche kriegt.“ „wieso?“ „erst wollte er eine zigarette, die hab ich nicht, dann wollte er 5,– euro, die kriegt er nicht.“ „und wieso kriegt er dann schwierigkeiten?“ „man weiß doch, wie das läuft, bekommen die ihre geforderte zigarette und auch die 5,– euro nicht, werden sie agressiv. ich bin durchaus dazu in der lage, ihm seine nase so zu richten, dass sie hinterher gerichtet werden muss.“ „ahja… dann nehmen wir den jungen mann jetzt mal mit, damit wir das verhindern können“ grinste der eine polizist. „wollen sie anzeige erstatten, haben sie sich bedroht gefühlt?“ „nein, bedroht habe ich mich nicht gefühlt, man sieht ja eindeutig, dass er etwas schwächlich auf der brust ist, die nase wäre nicht notwendig gewesen, der kleine finger, der ja eigentlich ein leichter regelverstoß ist, hätte gereicht, es wäre einfach gewesen, er hätte seine hände zuerst in bewegung gesetzt, dass machen sie fast alle.“ „wie hätten sie reagiert?“ „wenn nur eine hand kommt, muss grundsätzlich der kleine finger dran glauben, wenn beide hände gleichzeitig in bewegung gesetzt werden, schlage ich mit meinen händen die innenseite seiner arme entlang diese nach außen, greife mir sofort seine oberarme, hebel ein bein, ziehe seinen oberkörper an mich heran, und knalle ihm meinen gebeugten kopf direkt mitten ins gesicht, dann brauch ich ihn eigentlich nur noch über meine rechte schulter zu hebeln, und schon liegt er.“ „und wenn das bein zuerst kommt?“. „festhalten, sein standbein aushebeln, das andere bein im fallen weiterhin festhalten und nach oben reißen, mit der faust eins zwischen die eier, aber am besten gleich mit dem fuß. wieso fragen sie mich das eigentlich?“. „wollte nur mal wissen, ob sie wirklich zugeschlagen hätten.“ „zugeschlagen hätte ich nicht, ich hätte mich nur verteidigt.“ „verhältnismäßigkeit der mittel sagt ihnen doch sicherlich etwas.“ „wie bitte?… faust gegen faust ist ein gleiches verhältnis der mittel. kommen sie mir nicht mit dieser begrifflichkeit. wenn mir einer an’s leder will, denkt der auch nicht über die verhältnismäßigkeit der mittel nach.“ „ja, aber…“ „damit sie’s wissen, da gibt es für mich kein aber, nur ein entweder, oder… mir ist mal einer richtig an’s leder gegangen, dafür hat er lediglich 5 jahre gekriegt, nach der 2drittelregelung war er 3 ½ jahre später wieder draußen.“ „da hat der junge mann ja richtig glück gehabt.“ „nein, ich sagte doch schon, der kleine finger hätte gereicht.“ „wenn sie ihm diesen gebrochen hätten, hätten sie mit einer anzeige wegen körperverletzung rechnen müssen.“ „na und?… das verfahren wäre eingestellt worden, was die private schiene betrifft, bin ich versichert. wissen sie was?… da krieg ich einfach nur das kotzen. meistens kommt ihr doch erst, wenn man den kopf schon unter dem arm hat. was soll das, was möchten sie mir eigentlich sagen?“ mit dieser frage hatte ich ihn nicht aus seinem konzept gebracht „ich möchte sie nur darauf aufmerksam machen, dass sie, wenn sie dazu in der lage sind, sich selbst verteidigen zu können, sie immer auf die verhältnismäßigkeit der mittel achten müssen.“ „achja?… was machen sie eigentlich, wenn einer mit einem messer auf sie losgeht, oder mit der pistole auf sie schießen will. sie ziehen ihre pistole, die hab ich nicht, ist ihnen doch klar oder? ich werde von meinem recht, mich verteidigen zu können und auch zu wollen, immer gebrauch machen. wenn man einmal um sein leben gekämpft und nur knapp gewonnen hat, dann weiß man das. wissen s i e das?. wollen sie mir sonst nach was sagen?“.
einen solchen dialog kommentiere ich nicht weiter, ich denk auch nicht weiter darüber nach, will mir einer an’s leder, gibt’s welche in die fresse. punkt. der polizist gab mir dann noch die adresse einer kampfsportschule hier gleich um die ecke. ich werde mir diese heute nachmittag mal ansehen. wird langsam wieder zeit… dann müssen allerdings die piercings wieder raus, weil die verletzungsgefahr einfach zu groß ist, damit unterrichtet mich niemand.
nachtrag:
der postbote hat gerade bei mir geklingelt…. ich schaue auf den absender und die form des paketes, welches er mir überreicht. muss einmal tief durchatmen. nehme es zwischen meine hände, packe es noch ungläubig aus. da sitz ich nun, und halte still d a s in den händen. bin dann mal wech….