… wie ver:rückt. drei schränke und zwei regale von ikea wirklich händisch, also ohne akkuschrauber zusammengeschraubt. alles steht, und steht immer noch. nur, meine hände tun mir jetzt weh, auch die unterarme. mich zwischendurch nicht, weil schrauben fehlten, geärgert, weil ich passende unten im keller in meiner großen schale, in der ich so allerlei schrauben- und schräubchengedöns habe, fand, und ersetzen konnte. ich ärgere mich immer grün und blau, wenn ich zwischen zwei brettern hänge und dann erst feststelle, dass was fehlt, deshalb lege ich alles was ich brauche, in griffnähe abgezählt vorher hin. aber einen akkuschrauber sollte ich mir doch mal zulegen. morgen wird der schreibtisch zusammengeschraubt, dabei hilft mir meine freundin. „wie, du hast dann zwei schreibtische im schlafzimmer stehen?“ „die ganze linke wand am nordfenster ist jetzt frei, die kleiderständer abgeräumt und abgebaut, die sachen in den schränken verstaut, und gleich noch sommersachen aussortiert.“ „was um alles in der welt willst du mit zwei schreibtischen.“ „ich will wieder malen.“ „oh… ich hätte da noch ein großes zeichenbrett, schön glatt, von meiner mutter, sie ist technische zeichnerin, braucht es aber nicht mehr.“ „oh… dies würde ich dankend annehmen, könnte ich gut gebrauchen.“ „zwei holzböcke sind auch noch da.“ „haben will.“ „wo willst du die denn noch hinstellen?“ „erstmal in den keller, das thema wohnung bleibt aktuell. heute wurde eine sehr schöne angeboten, im gewerbegebiet. 160 quadratmeter für ganz billig, 4 meter hohe decken, in einem raum riesengroße oberlichter in der decke.“ „igitt gewerbegebiet, da wohnt ja kein schwein.“ „eben. zur zeit wohnt, wie in der anderen wohnung in dem anderen gewerbegebiet, die ich ja auch knapp verpasste, eine malerin in dieser wohnung, auch sie hat ihre riesengroßen bilder im treppenhaus hängen, und ihren eigenen eingang, aber leider war die wohnung, wie die andere, schon weg, ich sah sie zu spät.“ „gewerbegebiet?… das meinst du tatsächlich ernst, oder?“ „ja, da hab ich meine ruhe. da sind dann zwar evtl. firmen im gebäude, aber abends und am wochenende ist absolute ruhe. ich liebe das.“
solche wohnungen liebe ich tatsächlich. da kann man auch mal dinge veranstalten, die mit lautstärken verbunden sind, zum beispiel die boxen richtig aufdrehen, oder so…. hier in diesem haus hört man einfach alles.
meiner tochter geht es so langsam aber sicher besser. ich bin so froh darüber. ihr gesicht verändert sich, sie schafft es, in ihrem eigenen prozess weicher zu werden, sie nähert sich sich selbst. das ist gut. letzte woche hatte sie ein fotoshooting… es sind sehr schöne bilder geworden. einen link und ein passwort schickte sie mir, ich konnte mir einige bilder runterladen. dieses mal machte der fotograf 290 fotos, die gesamtanzahl, die dort inzwischen gespeichert ist, kann ich nicht mehr zählen. pro jahr hat sie vier bis fünf shootings… die fotografen sprechen sie auf der straße an. ich will nicht sagen, dass ich stolz darauf bin, dieses recht hab ich nicht. nie sagte ich zu ihr, wenn sie eine gute note mit nach hause brachte: „ich bin stolz auf dich“, denn diese leistung hatte sie ganz allein vollbracht. ich freute mich immer sehr darüber, würdigte ihre leistung. ich freue mich aber auch immer still und leise, wenn ich sehe, wie sie sich entwickelt, und das sage ich ihr auch, und wenn ich in ihr gesicht schaue… ja, dann werde ich ganz still, und bin dankbar, sehr dankbar. sie wird eine schönheit, ist sie an sich jetzt schon, aber so in drei, vier jahren wird sie erblüht sein. das sie so aussieht, wie sie aussieht, ist normal für sie: „mama, warum gucken mich die leute immer so an?“ „na… schau doch mal in den spiegel.“ sie nimmt jetzt auch wieder zu, weil sie wieder essen kann, die medikamente wirken, und die behandlung des heilpraktikers schlägt gut an.
so, nach diesem tag habe ich mir eine gute musik und ein glas rotwein verdient. muss aber noch schnell zum penny, hab hunger auf frische feigen.