… so ein pech aber auch, aber auch wieder nicht, so hatten wir zeit, das haus, und auch das ganze grundstück zu besichtigen. in die fenster konnten wir gut gucken, die wohnung steht ja leer. insgesamt liegt dieses haus zwar nicht weit von einer bundesstraße, aber trotzdem sehr ruhig. ein paar mal gingen wir um das ganze haus, ich blieb auch eine ganze weile vor dem, der dann meiner werden würde, hauseingang stehen. meine freundin schaute mich an: „und?…“ „ruhige schwingungen hier, es ist wirklich r u h i g hier, es flirrt nicht so.“ „das merk sogar ich inzwischen.“ die terrasse liegt wirklich sehr schön. geschützt geborgen wachsen dort pflanzen, sieht alles ein bißchen verwunschen aus. ein alter kirschbaum, eine sehr schöne alte magnolie, rhododendren, pfingstrosen, dazwischen an einer stelle auch bambussprösslinge, die ich um einen ganzen bambus noch ergänzen würde. ein roter ahorn müsste noch gepflanzt werden, einen steingarten legte ich gern an, und ein brunnen müsste links auf die terrasse, mit mehreren rechteckigen, unterschiedlich hohen, aber doch flachen elementen aus stein, dazwischen die kaskaden, über die das wasser liefe, aus kupfer. einen solchen sah ich heute, ein sehr schöner stein, garnicht mal so teuer. vor den hauseingang rechts und links jeweils zwei runde buchsbaumkugeln in einem schönen topf, auch wäre für eine kleine bank platz. die küche ist wirklich sehr klein, da überlegte ich heute den ganzen tag hin und her, wie ich das lösen würde. das schlafzimmer ist tatsächlich quadratisch, 16 quadratmeter, also gerade mal platz für ein bett und einen kleinen alten holzschrank. ich würde mir so gern ein mandala unter die decke malen, mit erdenden, ruhigen farben, die entsprechend schwingen, und schützen. hab schon eines im kopf. ein teil meiner jetzigen wohnzimmereinrichtung könnte ich in diese wunderschöne diele stellen, hätte somit richtig platz im wohnzimmer, zum beispiel für ein zusätzliches schlafsofa (wenn mein bruder mit seiner frau, meine schwester, oder auch meine tochter mal zu besuch sind, müssen sie bei mir schlafen können), es muss aber zum ledersofa passen.
ja, das würde gut passen. ich hätte einen ruhigen zufluchtsort, und wäre trotzdem noch einigemaßen zentral, zur firma wären es 8 kilometer, auf schleichwegen durch die dunkelgrüne walachei gefahren. was mir noch viel wichtiger ist, hab bei der emf (bundesnetzagentur) nachgeschaut, es sind keine sendemasten in der nähe. und, es gibt keine überlandleitungen, auch keine bahnstrecken.
meine freundin schüttelte heute allerdings den kopf, als ich ihr sagte, dass ich den fernseher und das dazugehörige equi verkaufen wolle. „du spinnst doch, den verkaufst du nicht.“ „ich guck doch überhaupt nicht.“ „hast’e mal’nen film?“ „den dvd-player muss ich erst wieder an dieses soundsystem anschließen.“ „wo hast du das zeug?“ „im keller.“ „hochholen.“ ich ließ mich breitschlagen, einige kabel musste ich neu abisolieren, wir schlossen das system an… meine freundin legte einen film ein, drehte die boxen auf: „du spinnst wirklich, dass kannst du doch nicht verkaufen, es ist wie kino.“ „ich weiß.“ „vor allen dingen hättest du platz in deinem neuen wohnzimmer, die boxen so auszurichten, dass sie wirklich hinter, neben und vor dem sofa klingen, was glaubst du eigentlich warum da so lange kabel dran sind.“ „weißt du was?… ich will lesen in meinem wohnzimmer, und malen, und nicht fernsehen, und ich will meine ruhe haben.“ „aber wenn du dann mal einen wirklich guten film sehen willst, hast du eine richtige kulisse, überleg dir das noch mal, verkauf das ganze nicht.“ „na ja, darüber nachdenken kann ich ja nochmal.“ den fernseher schloss ich noch an die musikanlage an, klingt definitiv anders. da wirres kabelgedöns mich immer ganz irr macht, wurden alle kabelstränge bis auf ein nötiges minimum zusammengerollt, und gebunden, so kann ich beim umzug alles ganz bequem auseinander und wieder zusammenbauen. meine freundin ging dann mit mir nochmal in den keller: „und was ist in dem karton da?“ „ein röhrenverstärker, hat mir mal ein freund gebaut.“ „wie funktioniert denn das?“ „weiß nich, die röhren glimmen langsam an, irgendwann leuchten sie dann etwas stärker, ich könnte da noch boxen anschließen, mein freund hatte die burmester dran. er erzählte immer etwas von klirrspektren und kennlinien. hab wirklich keine ahnung von dem teil, weiß nur, ich muss erst d e n knopf drücken, und dann d e n da, wenn ich das nicht tue, knallt es. ich weiß wirklich nicht, wie das funktioniert, muss ihn mal anrufen, er muss mir das noch mal erklären.“ „scheiße, was hast du eigentlich noch alles hier in deinem keller?, was sind’n das für kupferkabel?“ „ich glaub, die gehören zu dem verstärker.“ „und die da?“ „sind abgeschirmte netzkabel.“ „du bist ganz schön dekadent, so was gehört ins wohnzimmer, und nicht in den keller. wenn du umgezogen bist, bauen wir das alles auf und ein.“ „ich will nicht so viel gedöns in meinem wohnzimmer haben.“ „wenn du es nicht haben willst, nehm ich dir das alles sofort ab.“ „weißt du was?… nimm’s mit, ich will’s nicht.“ „nein, dass tu ich jetzt nicht, weil du garnicht weißt, was du da hast. wir bauen das erst bei dir auf, und wenn du dann immer noch sagst, dass du es nicht haben willst, bau ich es wieder ab, und nehm es mit. du hörst dir diesen klang aber erst an.“ „ok….“ „manchmal bist du grausam.“ „wieso?“ „du hast hier dinge stehen, die andere menschen wirklich gern hätten, bei dir verschimmelt es im keller.“ „ich häng eben halt nicht an so was. mir reichen die kleinen, aber feinen boxen meiner musikanlage, die anderen brauch ich nicht.“ „jetzt schlägt es dreizehn, hast du etwa hier im keller noch welche stehen?“ „ja… die großen, irgendwo dahinten im karton. da komm ich aber im moment nicht dran, weil, wie du siehst, so viel davor steht, und diese auch garnicht in mein kleines wohnzimmer passen.“ „versprichst du mir etwas?“ „was?“ „nicht was… ja, oder nein.“ „erst dann, wenn du mir sagst, was du willst.“ „ich will deinen keller ausräumen.“
sie hat recht… aber ich wusste einfach nicht, wohin mit diesen boxen, dem verstärker, und dem ganzen gedöns in meinem kleinen wohnzimmer. wenn man sich von 128 auf 60 quadratmeter verkleinert, muss einfach einiges in den keller. ich werde froh sein, wenn ich wieder eine größere wohnung haben werde, die enge dieser wohnung macht mich ganz kirre.
ergo…. morgen *ups, auf die uhr guck*, also heute um 11.00 uhr die besichtigung.
selbst wenn ich den fernseher nicht verkaufe, und mir wieder ins wohnzimmer stelle, werde ich den nicht öfter einschalten. fern:sehen berieselt mein gehirn auf eine für mich unangenehme art und weise… schafft zusätzliche schwingungen, die ich nicht will, auch deshalb, weil zusätzliches gedankengut raum einnimmt. mein schlaf nach einem fernsehabend ist ein unruhiger, nach einem guten buch nicht, aber einen guten film könnte ich mir dann doch ab und an mal holen. es ist spät geworden heute, aber ich kann nach einem fernsehabend einfach nicht einschlafen, im hintergrund ist dann alles so unruhig. für manche menschen ist fernsehen das beste einschlafmittel, bei mir ist es das definitiv nicht.