…. ich erlebe hier das gleiche verhalten von menschen, wenn sie sich eine wohnung anschauen, die sie eventuell mieten wollen, wie im letzten jahr in hannover. so was von dummdreist und unverschämt, nicht zu fassen. ein mann fragte gar: „was wolln’se denn für die wohnungseinrichtung haben.“ „steht in der offerte, daß die wohnung möbliert nach zahlung von abstand vermietet werden soll?“ „nee…“ die maklerin mischte sich ein, sehr unglücklich, log das blaue vom himmel runter. der balkon ist eine dachterrasse, die fensterfront eine loggia. ausgiebiges baden in der badewanne wird versprochen, obwohl dafür nur 50 liter aus dem wasserboiler zur verfügung stehen, mit denen ich die wanne noch nicht mal halb voll laufen lassen kann. im sommer angenehm kühl, im winter dafür angenehm warm, weil sehr gut isoliert. ich stand daneben, sagte keinen einzigen ton. mein vermieter rief noch an: „ich hörte, daß sie gestern mit einer jungen dame verabredeten, ihre gardinenstangen dalassen zu wollen, damit bin ich aber nicht einverstanden, die junge dame muß die löcher doch zugipsen, wenn sie wieder auszieht.“ „löcher muß sie so oder so wieder zugipsen. wenn ich meine gardinenstangen abnehme, die löcher zuschmiere, und übermale, wird die junge dame für ihre neuen gardinenstangen neue löcher bohren, die sie beim auszug auch wieder zugipsen muß, außerdem können sie als vermieter froh sein, wenn ich meine drinlasse, weil nicht neue löcher gebohrt werden müssen.“ „achja… achso, ja, da haben sie auch wieder recht.“ manchmal frag ich mich, was in den köpfen von menschen vor sich geht. ein mann kam auch noch, der die wohnung als zweitwohnung mieten möchte, nur er sah die schmalen zeitungen, die ich oben hinten an der wand zwischen balken und wand geschoben hatte: „was ist das denn?“ „eine wespengrenzzone, nur halt in papierform, ohne stacheldraht.“ „pragmatisch veranlagt, wie?“ „und ob.“ die maklerin wurde rot im gesicht: „das haben sie mir garnicht gesagt.“ „ihnen nicht, aber meinem vermieter. der schmale raum zwischen balken und wandecke ist offen in richtung dach, da kommen die wespen, die es sich schon im frühjahr auf dem dachboden gemütlich machen, durch, wenn sie das weite suchen wollen. ich hab sie auch immer fleißig rausgelassen, wenn ich abends nach hause kam.“
ich persönlich preferiere die junge dame von gestern, die zusammen mit ihrer mutter kam, die hier gleich um die ecke wohnt. auch ihren arbeitsplatz hat sie hier in der nähe, somit wäre es für sie ein sehr kurzer arbeitsweg, was hier in dieser stadt nicht mit gold aufzuwiegen ist. meine kollegin hat einen arbeitsweg von 10 kilometern, aber quer durch die stadt, was täglich mitunter jeweils hin und zurück eine stunde fahrzeit bedeutet. zwei stunden eigene qualitätszeit, die am eigenen tag verloren geht, aus diesem grund will ich ja hier in der nähe bleiben, ich will diese fahrzeiten nicht. künftig kann ich meine acht kilometer durch die wallachei fahren, maximal 10 minuten werde ich brauchen, weil ich mir diese drei verkehrsknotenpunkte, durch die täglich bis zu 30.000 fahrzeuge rauschen, sparen kann, aber nicht nur das, sondern auch benzin. überlege, ob ich im sommer mit dem fahrrad fahre… meine lunge im frischen morgen, und abends nach den stunden im büro, mit sauerstoff versorge. viele jahre, die ich mir kein auto leisten konnte, weil alleinerziehend, fuhr ich mit dem fahrrad zur firma, auch im winter, und wenn ich es recht erinnere, die kalten klaren wintermorgen waren immer die schönsten, aber ich liebte es auch, gegen wind und regen anzutreten. mein kopf war frei, wenn ich in der firma ankam.
mein chef rief heute mehrere male an, eine frage, die er mir stellte: „könnten sie vielleicht in erwägung ziehen, chinesisch zu lernen?“ „ich?… warum?“ er begründete es sehr nachhaltig, was ich verstand. das gesamte chinageschäft ist ein thema, mit dem man, aus mehreren gründen, sehr umsichtig umgehen muß. ich erklärte ihm, daß ich damit aber jetzt vor dem umzug nicht beginnen wolle, was er verstand. er erwähnte ein institut, welches hier an der uni lehrt: „erkundigen sie sich bitte nach intensivkursen, in denen nicht nur die sprache, sondern auch der umgang mit landes- und wirtschaftskultur gelehrt wird.“ „jawohl chef.“ er selbst spricht neben der englischen und französischen sprache auch chinesisch, hat mehrere jahre in china gearbeitet und gelebt.
hab auf der website des institutes nachgeschaut, zwei mal pro woche abends 2 ½ stunden. jetzt habe ich gerade angefangen, französisch zu lernen… und nun das. beides parallel wird nicht gehen, nicht bei diesen arbeitszeiten.