mein kaffee steht vor mir…

…. der schreibtisch sieht wie ein schlachtfeld aus. notwendige ablage, und ein aussortieren nicht mehr benötigter unterlagen, regelmäßig, in der regel dann, wenn mein chef nicht im büro ist, nehme ich mir die zeit. die schrankkapazitäten sind begrenzt, ich will nichts überflüssiges in den mappen, aber auch, und gerade, den überblick behalten. zwei mal im jahr mindestens gehe ich die mappen an, und schmeiße raus. in der nächsten woche muß ich an drei tagen morgens um 07:00 uhr schon im büro sein, weil ich sehr früh beginnende tagungen vorbereiten muß, am abend vorher decke ich ein, was am nächsten morgen die halbe arbeit in der zeitliche enge dieses morgens bedeutet. wenn ich mir die nächste woche in den kalendern beider herren schaue, zähle ich für meinen sechzehn, für den anderen chef 20 meetings, weiß also, dass ich die inhalte für 36 mappen mit jeweils 8 – 12 verschiedenen themen aufbereiten muß, inklusive kurzfristig eingeschobener projekte. zwischendurch immer das tägliche geschäft, der tägliche mailverkehr beider, und die bewirtungen jeweils, da ist gute koordination gefragt. ein mitarbeiter rief heute an: „ach sie sind ja doch da.“ „ja, wieso sollte ich nicht?“ „na.. ich dachte, wenn ihr chef nicht da ist, sind sie auch nicht da, wunderte mich neulich schon, daß sie an ihrem schreibtisch saßen, obwohl ihr chef urlaub hatte.“ „wieso glaubt alle welt immer, daß ich, wenn mein chef nicht da ist, nichts zu tun habe.“ es ist witzig… das glauben die leute tatsächlich: „ihr chef ist ja nicht da, könnten sie mal eben?….“ ich bin mir sicher, daß der rote nagellack auf den fingernägeln, und auch die nagelpfeile in der tasche des dunkelblau goldbeknöpften jäckchens einer sekretärin einfach nicht wegzudenken sind.
seit zwei wochen esse ich doch regelmäßig in der kantine, suche mir etwas gesundes aus, nicht so sehr fettig, aber mit deftigem hintergrund, den ich im winterhalbjahr immer brauche. abends esse ich unter der woche dann gar nichts mehr, weil ich keinen hunger habe, was im körper bewirkt, daß ich abnehme, und besser schlafe… wesentlich besser. noch ein ganz netter nebeneffekt: wenn das gewicht meines körpers abnimmt, schürt das die körpereigene lust, wieso das so ist, weiß ich nicht.
mein providerwechsel ist jetzt in der abwicklung auch geklärt, wird vom neuen komplett übernommen: „schicken sie uns die unterlagen, füllen den portierungsauftrag aus, damit sie ihre jetzige telefonnummer mitnehmen können, um alles andere kümmern wir uns, wir haben eine eigene abteilung dafür. was die telekom betrifft, legen sie die bestätigung ihrer vermieterin dazu, wo die telekom nicht hinleisten kann, gibt’s auch keine grundlage einer vertraglichen lieferbeziehung.“ ich bin mit dem angebotenen und umgesetzen service sehr zufrieden, irrte mich sogar beim aussuchen des tarifes, künftig werde ich für alles 10,– euro weniger bezahlen. telefonanschluß, die flat ins festnetz, und die netzflat mit einer gewindigkeit von 30.000 upload und 10.000 download für ganze 32,– euro inkl. märchensteuer. ich könnte einen anschluß über ein glasfaserkabel mit noch wesentlich höheren geschwindigkeiten wählen, will ich aber nicht, weil ich das nicht brauche. die gebühr für’s kabelfernsehen ist in den monatlichen mietnebenkosten schon drin, es läuft alles über eine einzige datenleitung, die übrigens auch, außer im wohnzimmer, noch ins schlafzimmer und in die küche gelegt wurde. „in der küche diese datenleitungen?“ „ja, könnt ja sein, daß ihr kühlschrank ihnen irgendwann mal sagen will, was sie einkaufen müssen.“ in diesen tagen wird auch der flur mit den anschlüssen ausgestattet, am 07.12. ist schlüsselübergabe für die neue wohnung. meine freundin am telefon: „is dir doch klar, daß wir diese dann sofort begießen werden.“ „und wie klar mir das ist.“
ansonsten täglichkeiten. kartons packen, und wochenendreinigungsrundumschlag ist für heute noch angesagt. auch will ich heute abend noch einmal die 15 kilometer laufen, mir diese in drei intervalle aufteilen, langsame, normale, und schnelle geschwindigkeit, zwischendurch immer wieder mal seit- und auch rückwärts laufen. es gibt für den hintern nichts besseres als rückwärts zu treten, auch auf dem rad, oder auf dem stepper. beim laufen fördert es die koordination und das eigene gefühl derer, besonders im dunkel des abends, man muß die ohren aufstellen… also möglichst leicht und leise auftreten, den eigenen schritt abfangen, was auch wieder in die muskulatur geht. danach wird es eine pfanne flußkrebsschwänze geben… und am nächsten morgen gebratene räucherforelle mit rührei und rucolaquark, auf einer frischen scheibe brot, mit ganz viel butter. ich kann morgens zum frühstück alles essen, nur kein marmeladenbrot, obwohl dieses ja zu dieser zeit mit seinem anteil an zucker das hirn nährt, also gar nicht so ungesund ist. ich brauch aber morgens was an:ständiges, sonst verhungere ich den vormittag über, die notwendigen vitamine wird der entsafter ins glas laufen lassen.
ob ich gern im dunkel laufe?. ja, begleitet vom immer wieder auftauchenden und verschwindenden lichtstrahl der autoscheinwerfer auf der ebenen fläche des asphalts in die ränder der nacht laufen, nirgendwo ankommen… aber wenn ankommen, dann nur an diesem einen ort.
letzte nacht träumt ich von einem mann. ich kenne ihn nicht, schlank, graues leicht gewelltes haar, stahlgraublaue augen, im gesicht leicht gerötete haut. blaues hemd, graue hose. seine uhr trug er am rechten handgelenk. er saß in der enge eines zimmers auf einem schwarzen sofa mit schmal eckigen holzarmlehnen, hielt seine hände vor sein gesicht, und weinte. die schwingung einer tief radikal plötzlichen trauer füllte den raum, umfasste alle gegenstände. nach diesen ganz kurzen sequenzen bin ich immer sofort wach, kann meistens danach nicht gleich wieder einschlafen.