Sie saßen zusammen am Feuer, es schneite um sie. Der Waffenmeister hörte nur zu mit seinem düsteren Gesicht. Die Fichten warfen, schien’s, einen dauernden, gebliebenen umfassenden Schatten, der weiß leuchten konnte, wenn der Mond vortrat. Die Männer rieben über den Flammen die Hände. Von nahem schliff was, wo einer am Schwert saß, und er pfiff.
„Sie hat mich gebeten, die Burg und Kinder zu bewachen, sie möchte für drei Tage weg.“
„Dich bittet sie?“
„Sie hat sonst keinen, der es könnte, keinen Vertrauten.“
„Aber sie hält die Allianz mit dem Nibelung?“
„Sie will zu den Schatten.“
„Dann sollen die Schatten die Kinder bewachen.“
„Die Kinder lieben das Licht.“
„Sie werden den Schatten lernen müssen. Es sind gesunde Kinder. Sie w e r d e n ihn lernen.“
„Aber Rebecca…“
„Du denkst an Rebecca? Nach wie vor.“
„Wenn die Kinder mich sehen, rufen sie nach wie vor: Licht!“
„Gib sie auf.“
„Ich habe Arne freigehandelt.“
„Da war nichts zu handeln.“
Eisenherz schwieg einen Moment, sah den stiebenden Funken zu. Es wurde immer kälter, aber er wurde nicht müde.
Hildebrand sagte: „Rebecca ist i m m e r auf der Seite des Gegners gewesen, siehst du das nicht?“
Eisenherz schüttelte leicht den Kopf. Dann sagte er: „Du irrst.“
„Die Burg, ward mir erzählt, hängt voll von Bildern von ihr selbst.“
„Sie ist von ihrem Spiegelbild besessen.“
„D u bist von ihrem Spiegelbild besessen. Sie sieht sich nur an, was ihre Macht ist.“
„Was soll ich tun, alter Mann?“
Hildebrand zog langsam blank. Das Geräusch des scharfen Metalls an Metall stand momentlang im Feuer. Dann legte der düstere Alte dem ratlos hellen Schüler die Waffe vor die Füße. Sie schimmerte im festgetretenen Schnee.
„Frage das Schwert“, sagte er.