Sechzehnter Tag vor den Kalenden. Dies nefastus publicus. Spiele. Die Suculae [sucula, -ae – Schweinchen; sucula, -ae – Winde Haspel; Suculae – die Plejaden oder Hyaden] gehen abends in Attika unter (Plinius).
Plenty o’ Plinies ’n a pint o’ Guinness. Wahrscheinlich wird es kein Guiness gewesen sein, gestern abend in Heidelberg. Die das tranken, was sie tranken, grüß’ ich gern. Zurück. Paul brachte es per skype fertig, mich im nachhinein an den Tisch zu ziehen. Spiritus asper, also ‚mit Atem‘ (mit vorangehendem „h“). Nachgeschlagenes Wissen. Aber nachgeschlagenes Wissen als Bestätigung seiner selbst. Solch ein Wissen. Das vorangehende „h“ von Heidelberg beispielsweise. Nie dort gewesen. Gestern verlor ich mich auf einer Internetseite, auf der Fernwanderwege beschrieben wurden, weil ich wieder die Lust verspürte, doch mal einen Urlaub zu verbringen, bei dem ich einfach nur zu Fuß unterwegs bin. Also nicht das übliche Dreieck Rom-Berlin-Heimatdorf. Eines wäre der Jakobsweg, aber ich weiß nicht, ob mir die Zeit dafür reicht. Auch der Bodensee fiel mir ein. Also im Grunde ein Mich-in-den-Tag-verlieren. Jedenfalls bewußt in einem anderen Koordinatensystem als es die Tage hier sind mit ihrem Schreibtisch, ihrer Fahrt nach Amelia. Tatsächlich hörte ich heute eine CD von Alban zu Ende: die Marianne-Fritz-Produktion. Die eine fast in einem Singsang rezitierende Frauenstimme. Erinnert mich jetzt an „Mutter Courage“. An das
Eia popeia
Was raschelt im Stroh?
Nachbars Bälg greinen
Und meine sind froh.
Nachbars gehn in Lumpen
Und du gehst in Seid
Ausn Rock von einem Engel
Umgearbeit’.
Nachbars han kein Brocken
Und du kriegst eine Tort
Ist sie dir zu trocken
Dann sag nur ein Wort.
Eia popeia
Was raschelt im Stroh?
Der eine liegt in Polen
Der andre wer weiß wo.
Ich sah das Stück in Braunschweig mit Helene Weigel. Ich besuchte damals noch die Hauptschule in Wittingen. Lehrer Siegler, der kleine, hatte das organisiert, der mal erzählte, wie er vom Krieg zurückgekommen war: statt bejubelt zu werden nach all den Strapazen, hätte er das Gefühl gehabt, die Leute zu beschämen. Oder so ähnlich. Aber wahrscheinlich erfinde ich das jetzt, denn ich weiß nicht mehr, was er genau dazu sagte. Aber in dem Tonfall dann doch. Wollte mich aufs Gymnasium schicken, aber meine Eltern entschieden sich nicht. Zwei andere von ihm organisierte Theaterreisen betrafen Schillers „Räuber“ im Celler Schloßtheater und „Peterchens Mondfahrt“ in Lüneburg. Aber ich kann mich, was ihn betrifft, auch irren wegen „Peterchens Mondfahrt“. Aber in Lüneburg war’s. So aber kommt der vorgestrige Mondsand mit dem gestrigen Stroh zusammen. Beides aber ein Liegendes. Das ich mir heute wünschte am Nachmittag. Und das spanische Wort für „Gleichmut“ war ecuanimidad . Und er machte sich seine Litanei aus diesem Wort, abwechselnd mit dem griechischen für das Zeithaben. : S-cho-lazo, s-cho-lazo : Theophrast bzw. Handke bzw. Versuch über die Jukebox. Fischstäbchen. Gegessen. Salat. Gegessen. Gegessen. Das Auf und Ab. Das sich Häuten. Was immer das ist, das ich weiß. Und Gruß an cellini auch, die ich grad’ gelesen, fast schon dankbar.