die lesung am donnerstag hatte ich gar nicht mehr auf dem schirm. es muss nähe müggelsee sein, das café mokkamehr. ich lese, was mich vergnügt, mit d.
als man ein foto fürs plakat abfragte, schickte ich eins von vor etwa einem jahr, das m machte, als wir, wie letzten sonntag, mal wieder auf den pedra grande gestiefelt sind. ich grinse glücklich auf dem rücken liegend in die kamera und sehe ziemlich stoned aus. d schickte eins in sturmlockenwicklern. ich habe herzlich lachen müssen. also, ein fachabend für literatur, drogen und frisur.
und jetzt zu den dingen und dann zum doktor, der nochmal auf den arm gucken soll und dann heute abend rks-probe, und morgen nachschliff und krams dafür zusammensuchen. freitag nach wien, sonntag zurück.
ich bin sooo müde. ich wollte noch nach einem weiteren walker evans band schauen. ich hab nur den mit den kontakten, und der ist nicht in berlin.
den dingabend hätte ich gern als richtig großes ding im ausgeräumten hertie. und ich habe nun immer den vergleich von evans abwrackung eines riesigen damaged-signs und der versenkung von hertie in der spree vor augen.
die zeit, sie rennt. blumen gekauft. amaryllis. wie ich die orchideen vermissen werde, die drei mal im jahr blühen, alle farben und formen. wie ich doch eigentlich einiges des deutschen wesens nicht wirklich mag und nie so wirklich mochte, kling nannte das die schlechtdraufität, nicht zu verwechseln mit der kleinen verkitschten schwester, der melancholie, mit der ich gerne spiele, und wie ich das dann wieder in mir platz nehmen sehe, wenn man hier west. wie ich doch oft auch singend denke, impossible germany, wie ich doch auch wieder nicht weiß, wie und wohin und wie ich sofort m vermisse. wie ich aus meiner relativ sozialen isolation in brasilien gar nicht so einfach zurückfinde in gespräche, wie einen das dann sofort anstrengt. wie man alles wieder üben muss. oh oh. ich könnte drauf wetten, wenn wir zurück müssen, läuft mir in brasilien jemand über den weg, weswegen ich dann meinen werde, oh, wie schlimm, das war ja damals kein zufall mit x, dass mir das 6 wochen vor ausreise einfällt, dass es doch noch ein paar gute gründe für deutschland gibt. nun ja, etwas zufall wars schon. vielleicht mag ich auch einfach ganz gerne sehnen, das sehnen ist ja das spielen mit der kleinen schwester. bei lufthansa liefen wieder nur romantische komödien und ausgerechnet die mit sandra bullock habe ich sehen müssen. und schon im flieger denke ich, die romantischen komödien sind der deutschen therapie, recht eigentlich haben sie das nämlich nicht mehr, das romantische. sie kennen nur die pragmatik. in brasilien ist die pragmatik der jeitinho, irgendwie gehts immer. der muss allerdings nicht zertifiziert sein, der jeitinho, im gegensatz zur deutschen pragmatik. der jeitinho ist im verhältnis zum ding unorthodox. die pragmatik ist im verhältnis zum ding protestantisch. wenn brasilianer an die zukunft ihres landes denken, dann wären sie gerne protestanten, weil der jeito eben auch der korruption nicht schlecht zuarbeitet. in frankfurt lese ich in der allgemeinen, wie sehr mit brasilien zu rechnen ist. ja, ist es. e pao, e pedra, e o fim de caminho.
wo das glück geblieben sei, fragt mich m gestern, und ich denke, es kam noch jede woche vorbei, es bleibt halt oft nur zum kaffee, da ist es ein bisschen wie x, da denke ich dann ja auch immer, ach, warum geht er denn schon wieder, weil ich ja auch erlebt habe, er kann auch bleiben, stundenlang, aber man kann ja auch sein glück nicht zwingen und x kann man schon gar nicht zwingen, der zwingt sich selbst schon so sehr, denk ich manchmal. so, keine wolke mehr am himmel. das hab ich doch mitgebracht, oder?

zurück vom gelenkeguru. er meint, hervorragendes ergebnis, ein paar grad fehlten noch, physio sollte ich weiter machen. netter arzt. also, mal renkvergleiche deutschland brasilien anstellen. but what the hell ist querfriktion?

an der bellevuebrücke sitzt ein schrottangler mit minikran auf einem kahn und angelt versenktes. ganze räder vollverrostet. dingversenkung. dingbergung. das angelaufene ding und seine abgegriffenen stellen, wo fasst man was an und warum. wenn man das wie auf wärmebildern sehen könnte, wo menschen zum beispiel am meisten von anderen angefasst werden, hihi, oder wo man sich selbst immer hinfasst, haare vermutlich, nase und knie, oder so. mist, der kopf schmerzt. so viel wein wars doch gestern gar nicht, keine halbe flasche.