was für ein entspanntes wochenende. wenn auch alles etwas anders lief, als geplant. ganz großen dank an a und n. ich bekomme lust auf den kiez, der mich in fünfeinhalb jahren in hh so gut wie nicht interessiert hat, wenn keine konzerte dort waren. kiez in dem sinne hat berlin nicht. ich erinnere mich an eine ausstellung von fotos vom hafenbezirk aus den sechzigern, ich hab den namen des fotografen vergessen, der in den billigen lokalen die billigen vergnügen und billig vergnügten fotografiert hat. vielleicht hab ich es damals im forum notiert. scheint nicht so, aber ich hab ein gedicht wiedergefunden, von dem ich nicht mehr wusste:
was schön ist
wenn man lotus fährt
von einem maybach zu hören
der nicht anspringt
bei bodenfrost
die handbremse ziehn
einen neuen schlitten haben
mit dem man die chaussewanzen auf schalterdistanz hält
wie es die chefpoussierer tun
nachts auf tour gehn
und das licht ausschalten
sehr schön: chaussegeldeinnehmer
versägen, wenn die fellatrix zu hause wartet
und das getriebe heiß
am schönsten:
auf der straße liegen
früh morgens
wenn der schauer zum hafen schleicht
lunacy, ist das ein wort, was weiter hilft?
ich könne immer anrufen, wenn ich fragen hätte. im laden steht noch ein brasilianer und probiert radklamotten an, fragt mich, wie ich die jacke fände.
ich plänkel. dann erfahre ich mehr. ein zeichner. oha. ich bin echt beuteschematreu, drummer, zeichner, skater oder radfahrer, messdiener könnt ich inzwischen auch hinzurechnen, oder doch zumindest stark katholisch sozialisierte, wenngleich ich ja nur katholikin auf dem papier war. und vielfache überschneidungen der schemen. ich dränge dann doch noch meine bücher auf. dann geht ein handy.
in der marktstraße kaufe ich mir ein paar höhere stiefel in meinem lieblinsschuhladen bei meiner lieblingsschuhverkäuferin mit schräger stimme, in denen ich laufen kann, und a kauft sich die hohen schnürschuhe vom gleichen modell. mit n schaue ich den vampirfilm new moon im original, was ihn, berechtigterweise, schwer abnervt, ich kann mich leider auch nicht gruseln und die collegeprüderie aufs vampirgenre übertragen ist natürlich reichlich nervraubend. allerdings ist der edward schon ganz mein fall, weltverschmerzter sehnsüchtler, ach und weh, zu mir zu mir, liebeskummerkarmaspiele, mehr davon. gehemmte leidenschaft, super.
dann noch babycalamaris im kouros und ein letztes bier auf der langen reihe.
urlaub war das. und im koffer einen riesenstollen und hildegard von bingen kekse. rücklockmittel.
ich beklage mich bei n, dass ich keine groupies hätte, woraufhin n meine laune hebt und fragte, ob ich mich an den herrn erinnern könne, der die zweite session moderiert hat. ja, konnte ich ganz gut, war mir aber nicht bekannt. der, so n, hätte gar nicht erfahren dürfen, dass ich auch anwesend sein würde, sonst hätte der keinen ton rausgebracht. das freut mich dann doch. aber ob das schon zum groupie reicht?
mein jahreshoroskop verspricht: love is all around. ah ah, aber das highlight war natürlich ns vertonung von wachtel chinatown aus der cosmopolitan.
viel gelacht, viel gegessen, einiges getrunken, viel geredet, viel geld ausgegeben. supply chains der schönsten sorte.