Es ist immer:

Es ist immer ein sich äußernder Mensch, der etwas aufmacht, der, und das hast du nicht erwartet, andere Arme von dir: in eine kurze Zeitspanne, die sich dir deinem eigenen Staunen öffnet, wie im Nachhinein nachgreifend, wachsen lässt. Selbstangemalte. Als hättest du sie schon immer gekannt. Die Bilder in dir getragen, ohne nachzudenken gezeichnet. Ein, von deinen Armen aus, wachsender Overall. Malst auch seine, Uranos, Arme an. Und so saß einer da, schon vor mir auf der Couch, und meinte: Dir stehen großflächig bunte Bilder. Ja, du hast Recht, dachte ich. Sie antwortete etwas anderes: Das entsprach aber nur mir. Sehen: was es hergibt! Größte Disziplin: das zu tun. Nicht jeder kann es annehmen. Ich werde es nicht tun! Das hat bestimmte Gründe. Denn auch Er, der, den ich daraufhin befragte, sagte: Nein, tu das nicht! Diesen Grund allerdings kann ich nicht mehr abrufen. Gänge des Gedächtnisses. Aber irgendwo liegen diese Worte: Schneckenhausverläufe: Archivierungsanker. Was wirft sie aus, dass sie treffen? Traf es? Bedeutet es dir nichts anderes als: Alles: Gleichbedeutend. Wie auch Plattformen, die es möglich machen: Alles dem Interessiertem freizugeben. Was auch immer das sei! Berechtigt, wie ich finde: wenn Einer / Eine das tut. Und es gibt noch Eine, die sieht das nicht anders als ich. Ich erinnere mich. Das tue ich andauernd, dann: wenn ich an Sie denke.

Es ist immer: Haut: größtes Organ, das uns wi(e)derspiegelt: Relevanz: Zu der Zeit, der sich mitteilenden Äußerung.

20 thoughts on “Es ist immer:

  1. Oh! Wie ich mich hineinwerfe in diesen Text, obwohl er fremdes Wasser ist und ich nicht bis auf den Grund sehen kann, aber der Uferbewuchs und die sanft gekräuselte spiegelnde Oberfläche ermutigen mich. Ich bin schon immer lieber in natürlichen Gewässern als in künstlichen Becken geschwommen. Und dieses hier zieht mich magisch (?) an. Oder sind es Arme, die von unten ziehen? …
    Ich assoziiere. Dein Text, liebe An, setzt etwas in mir frei, das ich nicht wirklich benennen kann, das aber sehr genau um sich weiß. Danke für die Inspiration!

    (GLEICHbedeutend oder gleich BEDEUTEND?)

    1. Ah, danke liebe Iris! Gestern Nacht, nachdem ich mir zuviel Aufschäumendes zugemutet hatte, und einem Katerfrühstück heute Morgen (mir war nach Tomatensaft und nem Schwarzbrot mit Fisch), dachte ich noch, was hast du denn jetzt wieder eingestellt, das da so floss.

      Freisetzung:

      Ja, das ist gut, wenn das passiert. Sich dann in Etwas hineinwerfen, Euphoria, ist immer rauschhaft schön. Mir kam gestern die Idee, wie das wohl wäre, hätte ich zu meinen zwei Armen ab und an noch zwei weitere, ähnlich Shiva, nur ganz bunt bebildert, die dann, wenn Freisetzung passiert, sichtbar und da sind. Oh ja, oh ja, ja ja!!! Wäre doch toll wir hätten das alle.

      Nur sollten es immer bewegte, sich verändernde, Bilder sein. Motive eben.

      Bis auf den Grund sehen kann ich auch nicht immer, aber ich mag das Wort gründlich. Motiviert ist der Text auch von einem Gespräch, das mir in Erinnerung blieb, seit dem letzten Treffen mit Melusine. Wir sprachen unter anderem über Blogs, Facebook, etc., und wie solche Plattformen die Möglichkeit hergeben alles freizustellen. Was eben gefällt. Oder an Bedarf da ist, es mitteilen zu wollen. Sicher, das überschwemmt! Aber es baut auch eine Denkungsweise ab oder gräbt an ihr, die glaubt, das, was ich dir anbiete, ist das: was du willst bzw. wollen solltest.

      Und anderes wiederum bewegt Andere ihre Bilder vom Grund an die Oberfläche zu holen. Sie auf ihrer Haut direkt zu zeigen. Find ich toll, gefiel mir immer. Nur ich für mich will Motive, wie oben schon erwähnt. Sich stetig verändernde. Ich will anfällig sein für die Gründe anderer. Nicht immun.

    2. Unsere Gespräche, An, hallen auch in mir. Nach. (Ellipsen – sind sie „manieriert“? Ist das eine Frage, die interessiert? Kaum.)
      Entäußerungen. Sind keine Angebote, selten zumindest. An-Fälle, eher. Können es sein. Im doppelten (oder mehrfachen noch) Sinn. Sich anfallen lassen. Eine anfallen. Anheim fallen. Wenn kein Erklärbär um die Ecke kommt und alles wiederkäut (Ein Widerspruch in sich, denn Bären sind Säugetiere, oder? Der Erklärbär weiß es aber nicht und hat daher Verdauungsprobleme.) Jemanden anfallen, um den Hals oder die Hüfte fallen, ist ja auch was ganz anderes, als vor die Füße zu kotzen. Obwohl in beidem eine Aggression liegt. Und muss. (So – kotzend – kommen auf FB und anderswo auch einige daher, gelegentlich. Wir sprachen drüber. Erklärbären im Unverstandensein-Wut-Modus.)
      So nicht. Also. Die Haut nicht zeigen, sondern sein. Durch die Haut atmen und sich häuten. (Ich stehe in einer sonderbaren Mischung aus Angewidert-Sein und Faszination auf Tattoos. Total. Aber nur auf Männerbrüsten. Fiktiv. Real: eher behaart.)
      Fremde Wasser (Iris) : Der Unterschied zwischen Tauchen und Versinken. Darüber auch noch einmal. Schreiben. Und/oder. Leben. (Nein. Nicht jetzt.)
      Ich will nicht immun sein, An, aber es wirkt etwas in mir wie eine Impfung, betäubend. (Gerade jetzt.)

    3. Yodl: Wenn das passiert, dann lasse ich sie gedanklich immer neben ihm erscheinen, meine zwei mächtigen Mathilden, die mir helfen bei dieser, seiner Zwangsidee, sie zu verwandeln durch das:

      „wortlose Ausströmen einer Freude, die so groß ist, dass sie alle (seine) Worte zerbricht.“

      Denn diese besondere Spezies Erklärbär, die einer immer mit Hegel und Adorno kommt, liebt es das zu tun, in der Hoffnung: Sie schmiegt sich in seine philosophisch karierte Kurve. Ganz und gar. Und daran muss ich dann denken, und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen, während er so spricht, und ich mir über Sittliches Gedanken mache, zwischendurch abnicke, da wo es mich auf der Ellipse mit dem Hintern schon fast wieder aus der Bahn wirft. Und komme währenddessen auf so Ideen, wie: ihn sagen zu lassen: Sie sind eine begehrenswerte Frau aber Sie reden daher wie ein Schwein. Das tut er dann mit einem Schnauzbart und französischem Akzent!

      Hahahahaha. Ich muss mich gerade mal auf dem Boden kringeln. Ach Gott, wie witzig!

      Pfffff:PROUST:it:out.

      Erstmal das.

    4. Was für ein wunderbarer Text!!!

      Schwindsucht: Ja, das ist so, als ob Eine, so hat es einst der Volksmund genannt, die Motten hat. Isolation folgt infolgedessen. Und folgt noch Eine, ich zum Beispiel, dann wäre das schon eine Kohortenisolation. Auf dem First des Theaterdaches sitzend. Herabschauend. Ich seilte mich nur manchmal gerne ab, das fahle Licht auszuschießen, um so manchen Protagonisten oder manche Protagonistin zu entführen, mit hinauf zu nehmen. Dann wären es noch mehr: noch mehr, die die Bühne unter Wasser setzen könnten, um alle tauchen zu lassen, Wasserspeiern gleich. Lebendig. Fest. Komm, lass uns die Souffliermuschel fluten: This must be: >>>underwater love.

    5. Nachtrag: Manchmal ist immun sein doch auch okay, oder? Der Körper meldet sich, zeigt an was man braucht. Nur dem auch immer nachzugeben ist nicht immer leicht, und / oder möglich. Nicht immer anfällig sein für das, was verletzt z.B.. Mir ist dann immer so, als würde mir die Energie zu den Fußsohlen herausfließen und einfach so versickern. Für sich und bei sich sein. Kraft tanken. Vielleicht sind es dann nicht sichtbare Matruschkenschalen die schützen, solange notwendig. Durch die von außen nichts hineingeht was einen in dem Moment schwächt oder schwächen könnte. Alles ist dann ein bisschen leiser. Oder ist es Stille? Und da wären noch, klar, davon hatten wir es schon, die Hormone.

      21Uhr07: Es kommt hier gerade ein Sturm auf. Und meine beiden Nachbarn, 2 Männer, haben in ihrem Garten direkt hinein diniert.

  2. Erinnerst du dich, An… als dir Betty wieder einfiel. Wir verbanden so Verschiedenes damit. Das Groupie-Gelände – ich, die unendliche Tiefe der Belanglosigkeit – du (wenn ich dich recht verstand), eine unwiderstehliche Antipathie, fast so heftig wie eine plötzliche Verliebtheit – ich, eine störrische Sympathie mit der Originalität des Auftritts – du (vielleicht ganz etwas anderes, selbstverständlich).

    Relevanz. Betty. Edith. Sie waren und vergingen. Geborgen sind sie in den „Fenstern von Sainte Chapelle“, die – Herbstlicherseits – der Vergessenheit anheim gefallen zu sein scheinen, obwohl doch…

    Edith ließ mich einmal sehr erschrecken. Da dachte ich, sie wäre…Wir sprachen auch darüber. Es ist gut, wenn Manches im Dunkeln bleibt. Sie wurde mir zu Almuth. Die Frau des Unsterblichen. Und ich lernte (lerne noch) von ihr, durch sie, das Wesen der Marten-Ehen verstehen, es von der anderen Seite her zu sehen, von jener her, in der eine keinen Fischschwanz hat und braucht. Den Söhnen der Unsterblichen gab ich den Namen Willoughbys.

    …Und die Gewalt. Der wir nicht einfach abschwören können. Ich las gerade bei Luisa Muraro: Wir können die Gewalt nicht brauchen, wie wir wollen. Sie gebraucht uns. (Ob das ist, was wir „Teufel“ nennen?) (Er, Herbst, der den Teufel leugnete, schreibt heute über Furien. Das passt. Sonderbar.)

    Ich habe mich schreibend an Edith/Almuth gerächt. Mütterlich: http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/2013/05/blut-musste-flieen-ein-mutter-tag.html Dafür werde ich noch bezahlen müssen.

    Feed me lines. Es ist immer: Haut.

    1. Monsieur La Duchesse. Herr des Marquisin. Nein, >>>> diese Fenster sind meinerseits in gar keiner Weise vergessen, ganz gewiß nicht, ebenso wenig wie der Gräfin, der ja weiter Ansprüche hat, an mich, an Sie. Was weiter zu meiner Teufelsleugnung soll ich da denn sagen?
      Noch ist das Buch auch lieferbar, allerdings, so scheint es, nur >>>> online. In die „richtigen“ Buchhandlungen ist es nie gelangt. Dafür, daß das geschieht, werde ich möglicherweise auf eine Werkausgabe warten müssen, zu der es meistens post mortem erst kommt und dann ein Verlag unternimmt, der in den Buchhandlungen Präsenzkraft hat. Wahrscheinlicher – nach Markttendenz geurteilt – bleibt eine wie auch immer gefederte Online-Verbreitung.
      Nein, nichts ist herbstseits vergessen.

    2. Das war – selbstverständlich – als eine Provokation gedacht, herbstseits (die Korrektur konnten Sie sich auch nicht entgehen lassen, wusst´ ich). (Weil, wie Sie richtig feststellen, nicht nur Sie noch eine Rechnung offen haben mit dem Gräfin, sondern auch ich, freilich eine andere und er erscheint auch, meinerseits, in veränderter, sich verändernder Gestalt. Das muss Sie nicht irritieren. Wird´s auch nicht.)

      Der „Rest“ des Textes an Read An dagegen ist kein bisschen provokativ formuliert, sondern hangelt sich an jener Grenze entlang, an die sie mich bringt: wenn ich nicht weiß, was ich sage, aber es sagen muss. Wir hatten, Read An und ich, neben vielem anderen auch über Betty/Edith gesprochen, deren Erscheinen und Verschwinden, das wir nicht als eine Rätsel lesen wollen, sondern als eine Aufforderung zum Tanz.

      (Vielleicht sollten Sie zur Verbreitung der Novelle Methoden anwenden, wie sie bisher nur die Trivial-Literaten benutzen. Allerdings: Dazu müssten Sie selbst die Rechte an der online-Ausgabe haben. Noch immer denke ich, Sie hätten auf Tour gehen sollen mit diesem Buch durch Kirchen-Schiffe.)

    3. Durch Kirchenschiffe. Das würde ich sofort tun, wenn es Anfragen gäbe. Aber Sie holten sich dann eben, diese Kirchen, den Teufel selbst ins Haus – und so viel Vertrauen haben sie in ihren Gott nicht, solch ein Risiko zu wagen. Alleine Jesuiten hätten’s, haben’s.

      Gegen die Methoden von Trivialautoren – ich habe keine Berührungangst – spricht der immer wieder gesagte Satz: Herbsts Texte sind zu schwierig, zu komplex. Das sagen auch sehr enge Freunde, und es sagen – Intellektuelle. Die Leser:innen von Trivialliteratur werden es also besonders empfinden. (In einigen SF-Foren habe ich diese Erfahrung faktisch auch gemacht.)

    4. @Melusine Betty / Edith. -Das war nur, dass ich dachte, oder hab ich das auch so formuliert auf dem Bahnhof, ah, nein, das lang ich nicht an, weil’s mich immer anlangt, wie von einer anderen Seite her. Schauder. Der anhaftet. Irgendwie. Biestig in meiner Vorstellung, aber seelisch.

      Dein verlinkter Text ist sehr gewaltig und schwer. Beides Blender? Er, Heilmann und der Teufel? Die Eine blenden, ihren Sohn nicht sehen zu dürfen. Wieso? Was befürchten sie denn? -Ja, ich ahne Dunkles. Habe ich auch eine Almuth? Vielleicht meine Mutter. Oder, wie ich sie sehe, mit meinen Augen.

      Meine Betty ist weit abgetrieben von mir, momentan. Und wieder holt es mich heraus aus dem Schreiben. Nachdem ich gestern den Generalschlüssel erhalten hatte, erstmal, und wieder einmal, dachte: Tief durchatmen. Wieder von vorn. Vorstellig werden: Hallo, ich bin´s! Weißt du noch nicht aber das kommt noch im Verlauf der Zeit. Kann ich das für dich auch beschleunigen? Kannst mich auch schneller über die Schwelle ziehen. Erster Tag. Dann die vielen Augen, die dich mustern von allen Seiten.

      Und du bist?

      -Dennoch freue ich mich sehr über diese Möglichkeit. Ich kann immer nur Anbieten. Und manchmal bringt das was. Weil ich nicht anders kann.

      Sonderbar: Furie, verortet in Berlin, durch Träume biesternd. Tja, Herr Furienbändiger hat wohl zu intensiv in meinen Beiträgen gelesen. Offenbar. Bin schon gespannt wo die nächste auftaucht.

      Gewalt. Etwas dazu zu sagen ist für mich eigentlich nicht schwer. Du weißt wieso, ich habe es dir in einer E-Mail mitgeteilt. Aber es ist für mich schwierig das auch offen zu formulieren. Ich werde das hier noch nachtragen.

    5. Entschuldige, dass ich auf diese Mail noch nicht reagiert habe. War unter einer Betäubungsdecke geborgen in den letzten Tagen, stickig drunter ja, aber auch heimelig. Irgendwo anders nennt sich so was vielleicht „depressive Verstimmung“. Ich empfinde mich als zu privilegiert, um diese Diagnose in Anspruch zu nehmen. Ein bisschen Bewegung (Yoga, Sport) hilft ja schon.

      Es gibt nicht mehr als Möglichkeiten. Und: Anbieten. Manchmal geht es. Und manchmal stockt´s.

      Ich glaube, der Fehler, den wir vermeiden (und darin steckt ein ganz unverdientes Glück, wollt´ ich dir noch mal sagen, du, in dieser Begegnung mit dir für mich), ist jener immer verstehen zu wollen, statt anzuknüpfen. Ein Verständnis stellt sich oft (meist?) auf einem Umweg ein, spiralförmig oder in einer Schlüpfbewegung, sich frei schüttelnd vom Geburtskleber und eben nicht durch Zerstückelung von „Texten“ (Analyse).

      Mit der Gewalt kenne ich mich nicht aus und bin doch sonderbar getrieben von den Gewaltphantasien, die „unsere“ Kultur aufgehäuft hat, klumpig. Eine tiefsitzende Schlaghemmung, für die mich nicht schämen brauche, meine ich. Dennoch: Luisa Muraro beginnt ihr Buch „Stärke und Gewalt“ mit einem Graffiti auf einer römischen Wand „Duo è violent (a/o ist weg geweißt)!“ und darunter ist in anderer Farbe und Schrift gesprayt: „Und belästigt mich.“ Die Gott (das Geschlecht – ausgemerzt) ist gewalttätig. Eine Feststellung, keine Frage.
      Die Gewalt ist da. Sie zu leugnen nützt nichts. Gott? (geschlechtsneutral) nutzt sie und belästigt damit. Mich. Was mache ich damit?
      Da hilft kein „mein Herz ist klein, soll niemand drin wohnen,…“.
      Da war ich. Das passt jetzt gar nicht. Irgendwie. Doch.

      Trag nach. Liebe Read An.

      PS: Wegen des Blut-Muttertages: Heilmann und die Melusine treffen sich, tausend Jahre schon. Der Unsterbliche Heiler (hihi, den habe ich woanders geklaut) sorgt dafür, dass das Muttertier sich nicht seiner Brut erinnert, die die Nichtganz-Frau doch immer zurücklassen muss. Und weiter geht´s von Willoughby zu Willoughby. Die Melusine vergisst und Heilmann erinnert. Sie gebiert, er reist. Weiter. Bis eines Tages Heilmann sich verliebt und zeugen will: Almuths Sohn. Einen Willoughby. Sterblich. Verwesend. Wie alle Menschen. Um ihn zu retten, schließt der Heiler den Pakt mit dem Teufel. Dass es die Augen sein würden, die er herausschneiden muss, wusste ich nicht, bis es soweit war. Nur dass Blut fließen musste. Der Teufel macht sich natürlich über die ganzen Mythen und Opfergeschichten lustig, die ihm in die Hände spielen. Komisch, dass Heilmann, als er Vater geworden, darauf hereinfällt, der es doch besser wissen müsste. Wie das ausgeht, weiß ich noch nicht. Die Melusine ist aber auch gemein, wenn sie nicht grade in die Füße geschnitten wird.

    6. Gewalt ist auch Liebesentzug. Zuwendung: Kennt viele Formen. Ich könnte auch sagen: Gewalt ist ebenso eine gerichtete Form von Zu:wendung. Aber auf eine Extreme, die der, zumeist nichts damit zu tun habende, Empfänger weder kanalisieren, noch dass er die, an ihm ge:äußerte, in dem Moment so freilassen kann, wie derjenige, der sie an ihm verübte, der etwas von sich losließ.

      Gewalt ist Darbietung. Etwas, dass sich noch mitteilt, bevor auch dies nicht mehr möglich ist. Und sicher sind wir nicht auf dieser Welt, oder es sollte so nicht sein, dass es das ist, worum wir uns kümmern. So ist das für mich zumindest. Siehe auch mein eingestelltes Gedicht. Es spricht ebenso davon. Wo du aufhörst, fange ich an

      Es gibt viele Formen von Gewalt, in unterschiedlichen Kontexten. In unterschiedlich verübter Weise. Mel, was soll ich sagen! Ich gehe der Gewalt aus dem Weg. Wo ich nur kann! Aber ich habe für mich ganz sicher nicht allein den Eindruck, dass sie nur mich gebraucht. So ist das für mich nicht! Wenn überhaupt gebrauchen auch wir sie. Um diejenige zu äußern, die uns widerfahren ist. Die einem niemand übersetzte. Wenn so etwas wie Resilienz, eine Form von Eigenschutz, aus sich selbst generiert, nicht greift. Egal ob mitgegeben, erworben oder gelernt. Vulnerabilität nennt sich das dann. Daran schließt sich, was daraus folgt. Wenn man aus dieser Sich-selbst-Überlassenheit nicht mehr herauskommt. Weil sich vielleicht auch die Möglichkeit dazu nicht bot.

      Sich Anbieten. Da wären wir wieder…

      Kurzum: Gewalt ist für mich kein Wesen, das uns gebraucht. Wozu auch?! Denn woran sollte es greifen?

      Wir ge:brauchen uns. Gegenseitig.

    7. Nachgetragenes: Zur Übersetzung von Gewalt. Nicht jeder aus dem nächsten Umfeld kann sie leisten. Vermag das. Hilfe ist immer auch Übersetzungsleistung. Für beide Seiten. Ist sie nicht möglich, könnte man von Unterlassener Hilfeleistung sprechen. Und nicht immer lässt sich aus ihr ein Strick drehen. Weil da, wo sie, Hilfe, aus juristischer Sicht, zumindest mal spätestens stattfinden sollte, schon oft der letzte Zug fährt. Wo aber waren zuvor die Angebote? -Schon hier: Unterlassene Hilfeleistung. Da sehe ich die Gesellschaft in der Pflicht. Und ich hab bald nen 100% Garantenstatus. Ins KIT-Team komme ich zukünftig aber trotzdem nicht, weil´s mein Körper nicht hergibt. Schade, bin eben doch kein Female Transformer. -Na, eigentlich doch. Traut mir nur meistens keiner zu. Zumal ich auch denke, auch bei erster Hilfe im Rahmen von Gewalt, oder der sog. Gefahr im Verzug, ist mehr notwendig als nur eine Situationsentschärfung durch angewandte Griffe.

    8. @ An Ich möchte dir gern antworten, aber ich kann es grade nicht.
      Die Gewalt, die kein Liebesentzug ist (wie ich glaube), sondern auch (mindestens auch) ein ebenso starker Antrieb in uns wie die Liebe, eben diese, fehlt mir gerade. Ohne sie, ohne die Fähigkeit zu Wut, zur Wendung, zum Wehtun (ungerichtet oder gerichtet, auch gegen mich selbst), bleibt nämlich, fühle ich, die Liebe selbst blutleer. Ich bin fad. Jetzt. In dieser Phase. Wie betäubt. Wiewohl: liebend.
      Griffe – ich kann z.Zt. nicht greifen. Eingreifen. Ich helfe mir selbst, indem ich mich treiben lasse. Oder auch nicht.

      Ich antworte, wenn ich Luisa Muraro ***vermitteln*** kann: Stärke und Gewalt.
      http://www.christel-goettert-verlag.de/92—-buecher-info.htm
      Dir und mir.

      Links führten mich heute und später an diese Stelle: http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/2012/01/gehorsam-und-liebe-brief-diotima.html
      Ich sehe das nicht als Rückweg. Eine Fügung.

    9. Mel, ich weiß nicht ob >>>das eine Antwort ist. Es ist zumindest meine. Vorläufige. Bis du dich wieder meldest. Ich mag dich sehr. Ich würde dich aufdecken, wenn ich könnte.

    10. Wie schön, An. Ich lieb(t)e den Morgen auch. (Nur das Aufstehen nie. Wohl aber das Licht des Morgens und – für einen kurzen Sommer – das morgendliche Schwimmen hinaus auf den See.) Gerade will es nicht hell werden, auch nicht am Morgen. Wenn es dann Mittag wird, brennt mir die Sonne auf die Haut und ich flüchte mich ins Dunkel.

      –Noch eine Woche, hoffe ich. Dann…Werde ich aufatmen und…schwimmen. Vielleicht. Bis dann habe ich nur Träume:
      http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/2014/07/aufstand-gegen-die-wildnis-ein-traumbild.html

      Du! Bis dann!

    11. Ins Dunkel habe ich mich auch schon geflüchtet. Tagsüber. Dabei saß ich einmal im Garten, total abgerissen, verschlissen, starrte so vor mich hin, bei klarem Verstand. Und anzusehen war mir Letzteres bestimmt nicht. Weiß gar nicht ob ich meine Nachbarn damit erschreckt habe. Aber das war mir egal. Und ich dachte sogar, selbst das Schreiben ist nicht wichtig. Hauptsache du nimmst teil am Leben. Saugst es auf, wann immer du kannst. Das konnte ich in dem Moment nicht. Aber es kam wieder. Heute kann ich saufrüh aufstehen. Nicht dass ich das gerne tue, aber ich mache es. Früh morgens, oder sogar mitten in der Nacht, noch an mir hängend. Schlaftrunken, bis ich wach bin. Solange schleppe ich mich mit. Ist komisch, das fühlt sich immer an, als spürte ich mich noch einmal. Ungestutzt, mich überlaufend unter der Dusche. Wie so ein müdes Gewächs, das gähnt und gähnt, sich selbst ausgähnt, bis es ganz zugewuchert ist von sich. Und dann ist auch irgendwann gut. Steht mir auch Morgen bevor. Egal. Ich freue mich auf das was kommt. Und wenn ich es selbst bin.

      Schlaf gut!

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