Sie hat etwa eine Körperhöhe von 2,5 cm, so sie (das ist der Fachterminus, ich kann nichts dazu) “angedockt” hat. Als Freiläufer vermag sie sich auf 15 cm zu strecken, ergibt also einen auch für Bayern akzeptablen Gnom, der weniger mit dem Kinder-Shrek als mit Pumuckl verwandt ist, aber dessen anarchisches Gemüt auf das moralischste ablehnt. Die Korrumpel paßt sich nämlich gern an und m u ß das auch, schon aus infektiösen Gründen. Am Körper getragen sieht ihre Tarnung s o aus:
Deutlich ist die Ein- und Austrittsstelle der Korrumpel zu erkennen; deshalb gehen befallene Personen gerne bedeckt. Wer sich vor Ansteckung schützen möchte, meide deshalb Literaturbetriebsler mit Schals und für die Witterung ungewöhnlicher Bekleidung. Die vom Laich der Korrumpel hervorgerufene Irregularität ist eine sehr tiefgehende, knotige Schnittstelle mit zentraler Einschmelzung für andere Korrumpelwirte. Sie dient dem Gnom als Puppe und wird besonders gern von Juroren literarischer Wettbewerbe, in Redaktionen und Akademien getragen, u. zwar einzeln oder gehäuft, evtl. schubweise; vgl. http://www.deam.de/krank/00283.htm“ target:“_blank“>Karbunkel. Auch beste Freunde sind davor nicht gefeit; plötzlich leiden auch sie an so einem Ding und müssen sich aus purer Scham und Selbstschutz handgemein machen. Deshalb finden sie sich plötzlich in Juries wieder, von denen sie selbst keine zwei Monate vorher mit Verve bepriesen wurden. Man vergleiche die personale Zusammensetzung der wichtigsten Preiskommitees der letzten vier Jahre, um zu ermessen, mit welcher Geschwindigkeit die Korrumpel sich fortpflanzt. Und hat sie es getan – wir sind uns über ihr Geschlecht durchaus uneins, wahrscheinlich ist sie den http://www.vistaverde.de/news/Natur/0302/20_krebse.htm“ target:“_blank“>Marmorkrebsen verwandt -, legt sie sich unvermittelt in der Paris-Bar in ihrem Pantoffel zur Ruhe. Und wieder trägt Otto Sander sie mütterlich heim.
http://www.albannikolaiherbst.de“ target:“_blank“>herbst & deters fiktionäre
die Paris-Bar … … vielleicht war das mal ein interessanter laden, aber twoday? … irgendwas wo sich flairschnüffler tummeln, ein wallfahrtsort? wo man genauso gewesen sein muss wie im berlinerzoo?
an den wänden hängen unikate, die sollte man sich ansehen! in den polstern hängen ab und zu auch welche, die möchten
nochgesehen werden, naja … aber der rest … tvblahblahs, arzneimittelvertreterfraktion, usw.usw. … wer fühlt sich da denn noch wohl ? sie? na dann doch lieber in den diener … da geht das mit dem bier viel schneller …Sie mißverstehen den Anlaß/satz meines Textes. Ich verfasse die kleine Soziologie einer Restauration, die ausschließlich als Auffangheim für von der Korrumpel Befallene dient: darin strömen sie zusammen. Denken Sie an die hübschen, in Bäumen umgekehrt aufgehängten Blumentöpfe aus meist rostrotem oder aus grauem Plastik, die in Wirklichkeit Fallen sind, in denen sich Schädlinge fangen. Es sei freilich fern von mir, Korrumpelinfizierte Schädlinge zu nennen, aber in Quarantäne gehören sie bis zur Ausheilung d o c h. Nennen wir die Paris-Bar deshalb „gastronomische Quarantänestation für Korrumpelte“, dann kommen wir dem obwaltenden Sachverhalt nah und sollten dafür dankbar sein, daß es sie gibt.