Idiot.

Auf der Startseite von http://web.de (da mein Junge Kita-Ferien hat und jetzt hier ist, hab auch ich einfach mal ausgeschlafen) findet sich zu meiner stupenden Freude folgendes:



http://portale.web.de/Boulevard/Kurioses“ target=“_blank“ onmouseover=“status=’This is the hour of pride and power,/Talon and tush and claw./Oh, hear the call!–Good hunting all/That keep the Jungle Law!‘;return true;“>Auf der Suche nach einem verlorenen Ball ist ein Golfspieler in Malaysia von einem Krokodil gebissen worden. Er hatte das über fünf Meter lange Reptil für einen Baumstamm gehalten und darunter den Ball vermutet. Das Krokodil biß ihn daraufhin ins Bein und versuchte, ihn in einen Tümpel zu ziehen. Erst nach mehreren Hieben auf den Kopf ließ die Panzerechse von ihm ab.
Das Tollste aber kommt j e t z t: Der Mann verklagte – nein, nicht etwa das Krokodil, was man bei diesem IQ vermuten könnte, aber doch – den Golfplatzbesitzer.


Also auch anderswo sind die Zeitläufte bitter.

(Als man für meine Romane einen fehlenden Realismus be- und den vorgeblich waltenden noch nicht v e rklagte, hätte man, wäre sie von mir integriert worden, diese Szene als weiteren Beleg meiner Unfähigkeit abgebucht, Wirklichkeit zu erzählen.)

10 thoughts on “Idiot.

  1. tatsächlich. ein idiot. weiß doch heute jedes kind, dass man auf golfplätzen mit krokodilen rechnen muss. und haien. und anderen großen tieren.

    1. Es geht um – Malaysia. Und etwas für einen Baumstamm zu halten, ist schon ein Ding. Verzeihen Sie, ich war oft genug in Afrika, um das beurteilen zu können. Nein, im Ernst, ich f r e u e mich darüber, daß Natur derart pfiffig ist. Die Golfplatzmanie ist fast so grauslich wie es die Windkraftwerke sind… alles soll immer schön gefahrlos und clean sein. Wenn es nach mir ginge, hätten wir längst wieder Bären in den Wäldern. Und – Tiger.

    2. Also die Golfplätze sehen ganz sicher g l e i c h aus. Und das Krokodil hatte f ü n f M e t e r…. Ich meine, das ist ein S t a m m, kein Ast, wenn überhaupt… und Malayen sind klein. Das Krokodil lag an Land, trieb nicht etwa auf dem Wasser… denn davon, daß der Malaye nach dem Golfball g e t au c h t habe, ist ja nicht die Rede… obwohl, ich geb zu, auch d a s wär ihm zuzutrauen.

    3. Sie schmecken – seltsam. Wie ein zu fasriges, g r o b fasriges Fleisch, das dennoch, schon aufgrund seiner Weiße, an Geflügel erinnert. Aber eben nur erinnert. Irgend etwas, fühlt man, ist falsch… eine Art phylogenetischer Ekel, der aber zu leise ist, um zu wirken, füllt den Mundraum. Das kannte ich bis dato nur von Heuschrecken. Und von an Würmer erinnernden Mucheln, die in etwa zehn Zentimeter langen Perlmuttröhren leben und roh gegessen werden. Deren Geschmack wiederum erinnert an den von jungem, rohen Spargel. Aber wenn man draufbeißt, knacken Muscheln halt nicht.

  2. Unfähigkeit, Wirklichkeit zu erzählen. Den Satz in der Klammer kann ich nur zu gut verstehen. „Wirklichkeit“ -in egal welcher Form- wiedergeben bedeutet, Absurdes zu spiegeln. In einem Roman wird Plausibilität verlangt.
    Das Leben resp. „die Wirklichkeit“ ist aber alles andere als plausibel. Es/sie ist vielmehr durchdrungen von aberwitzigen Dummheiten und Unglaublichkeiten. Diese aber genau so -oder in einer Fiktion als wahrscheinliche Möglichkeit im Ereignisraum- darzustellen trägt dem Autor fast zwangsläufig den Vorwurf ein, realitätsfremd zu sein. Welcher Leser/Kritiker will denn schon zugeben, in einem Stück von Beckett zu leben?

    1. Tja. Sie leben drin… und ihre Versuche, aus dem Leben ein Stück Gerhard Hauptmann oder, wenn es g u t geht, Rosamund Pilcher zu machen, schichten nur Gelächter auf Gelächter… wenn man es aus einem Roman heraus betrachtet: was die mir eigene Perspektive ist. Fast immer.

  3. als medienanekdote schon ok … … aber natürlich kein material in der frage „realismus“ bzw. „wirklichkeit“ in der literatur.
    file under „strange world of the media“. dabei ist es unerheblich, ob „wirklich“ ein krokodil und ein golfplatz usw.

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