Was ist das für eine komische Sich-selbst-Erinnerungs-Literatur? Als w ä r man alt schon.
29. 10. 1996
(Notizbücher fleddern).
Die Dschungel. Anderswelt.
Das Literarische Weblog, gegründet 2003/04 von den Fiktionären.<BR>Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop.
erinnerung ist auch selbst-vergewisserung
in der uminterpretation dessen, was verwundet hat …
nie erlebte dialoge konstruieren … vergangenheit als spielmaterial …
p.s vater hörte ihr nie zu, er hörte radio …
p. schreibt an ihn, im radio sprechend …
nie möglich gewesene dialoge
erinnerung … fixierte vergangenheit momentan erlebtes, flüchtendes schreibend fixieren …
frühere notate neu betrachten … und dann pötzlich die einladung zu einem duell:
Vergangenheit:“Sie haben mich fixiert!!!“
Autor:“ Das muss ein Missverständnis sein. Ich träumte, ins Unsichtbare schauend, einfach nur so für mich hin.“
Vergangenheit: „Nein, ich habe genau gesehen, wie Sie mich fixiert haben! Ich fordere Sie auf:
´Geben Sie Satisfaktion!“
Autor: „Aber, ich bitte Sie … das ist doch absurd!“
Vergangenheit:“ Morgen früh um Sechs. Auf der Wiese am Fusse des Denkmals für die Befreiungskriege. Waffen? Ich schlage vor: Florett!“
Autor: „Nun dann…wenn Sie meinen, dass es lebensnotwendend ist.“
ich weiß noch, wie Ut-napishtis frau zu mir sprach:
„Nun dann zähl die striche an der wand
und die Brotfladen neben dir – ich hab dir jeden tag
einen gebacken falls du aufwachst und hunger kriegst –
doch du hast keinen einzigen angerührt
Der erste
ist bereits steinhart der zweite ganz vertrocknet
der dritte noch feucht der vierte da hat eine weißliche
kruste der fünfte ist mit grauem schimmel übersät
der sechste altbacken und den siebten den geb ich dir
jetzt – er kommt frisch aus der glut“
(Gilgamesh, ü Raoul Schrott)
so alt bin ich, daß ich das noch wissen kann