Judith in London (4).

„Das verstehe ich nicht.“
„Sie werden noch einiges nicht verstehen.“ Judith nahm eine Zigarette.
Mahmut gab ihr Feuer, aber er sagte: „Du bist nicht sehr modern. Man raucht nicht mehr heute.“
„Ach tut man das nicht?“
„Es riecht nicht gut. Es schadet den Zähnen. Es ist unhygienisch. Ich steh nicht auf Frauen, die rauchen.“
Judith lachte.
„Und es schadet der Gesundheit.“
„Glauben Sie alles, was auf Packungen steht?“ Sie erhob sich. „Entschuldigen Sie mich für einen Moment.“ Sie ging in Richtung der Toilette. Aber sie kam nicht zurück. Nicht mehr an diesem Abend.
Mahmut, zunehmend verärgert, wartete eine halbe Stunde. Dann ging auch er.
Schlief gestört. Warf sich hin und herum. Zog das Laken glatt, verknitterte es, wachte auf, ging zum Fenster, öffnete die Flügel. Dunstig die Nacht. Er fühlte sich elend, beinahe ausgeliefert. Das war ihm neu. Den Fernseher an. Den Fernseher aus. Seinen Termin am nächsten Morgen verschlief er; spät erschien er in der Kanzlei, murmelte eine Erklärung, setzte sich an seinen Platz. Er hatte Kopfschmerz und Konzentrationsschwierigkeiten. Um halb eines entschuldigte er sich. Er müsse noch in die Uni. Er strich die Freßgass entlang. Abends ließ er sich bei Dominique sehen, aber Judith war nicht da. Nur ein paar Mädchen saßen herum, die hatte er vor Wochen gehabt. Er fand sie schal. Er warf sich hin und herum. Wieder schreckten ihn Träume. Er schlief gestört.
Zwei Wochen vergingen.

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