Etwas tun, das n u r in einem bestimmten Medium möglich ist.

Das ist der innige Motor jeder zielgerichteten, also bewußten künstlerischen Handlung. Was kann, ist die Frage, ein ganz bestimmtes Medium leisten? Das, was ein anderes besser leistet, deshalb weitgehend meiden. Der verfilmbare Roman ist insofern immer der schlechte Roman. Und Autoren, die während ihrer Arbeit das Drehbuch bereits mitdenken, sind Handwerker, nicht Künstler, die a u c h Handwerker sind.

Was sich, freilich, ganz unabhängig von dem handelnden Autor mitdenkt, das steht in einem anderen Kapitelauszug.

Was leistet das Literarische Weblog, das der Roman nicht leistet? Was k ö n n t e es leisten? Sich darauf konzentrieren.

[Ergänzt, um das in den Kommentaren angesprochene (eventuelle) Mißverständnis auszuräumen: 19. August 2004.]

8 thoughts on “Etwas tun, das n u r in einem bestimmten Medium möglich ist.

  1. So ein falscher Satz – ‚Das ist der innige Motor jeder künstlerischen Handlung‘. Als wäre der innige Motor das Abgeben einer Stellungnahme zur vergleichenden Medientheorie. Das nämlich hat, glaube ich, schon Marcel Duchamp zu Ende gedacht. Zum Beispiel aber vielleicht dieses: Dass einem die Leser frech zurückschreiben können – ’so ein falscher Satz‘.

    1. Ich kann den Satz nur r i c h t i g finden. Zumal mit Ihrer Replik bekommt er geradezu L e u c h t k r a f t.

      Aber um Ihnen entgegenzukommen und etwas zu erklären, das Sie womöglich mißverstanden haben: Die Medientheorie ist nicht das theroetische Rüstzeug für Kunst-Medien. Ein Buch ist ebenso ein Kunstmedium wie ein Film, jedenfalls kann beides eines sein, und zwar ganz unabhängig von dem, was unter „medialer Wirklichkeit“ verstanden wird. Das Problem der Formulierung „so ein falscher Satz“ ist bisweilen, daß sie mit sich selbst zurückargumentiert.

      P.S.: Aber vielleicht formuliere ich den Eintrag noch um. Wenn er Mißverständnisse unnötigerweise hervorruft, hat er einen vermeidbaren Haken.

    2. „So merkt sich alles Innen erst über das Außen: gewiß nicht, um sich dadurch zu veräußerlichen, wohl aber, um sich überhaupt zu äußern.“ – Ernst Bloch: Tübinger Einleitung in die Philosophie
      Vielstimmigkeit der sensiblen Monomanie, ewig Unfertiges, da immer unabgeschlossen, allein der Abbruch bereitet ein Ende und täuscht Fertiges vor: aber doch nur ein Ausschnitt aus einem Kontinuum, keine Erzählung.
      Vielleicht eher die Mehrspaltigkeit gewisser Bücher: in der Mitte die Haupthandlung, daneben, darunter, darüber die sich verzweigenden Zweige: es trocknet und gedeiht, es bricht und wächst.
      Bürger von Potu, hört die Signale!

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