„Der kocht auch nur mit Wasser.“
„Nein.“
„Nein?“
Schweigen.
„Nein.“
Schweigen.
„Der da kocht mit Blut.“
(LXXXXII).
Das Literarische Weblog, gegründet 2003/04 von den Fiktionären.<BR>Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop.
„Der kocht auch nur mit Wasser.“
„Nein.“
„Nein?“
Schweigen.
„Nein.“
Schweigen.
„Der da kocht mit Blut.“
(LXXXXII).
lieber mit blut als mit tränen.
Des einen Blut. Sind die Tränen des anderen.
wenn der körper „weint“, anh, winkt die rettung oder der tod. niemand würde das abtun. nimm mir mein blut. es „schreit“ so schön. und niemand, niemand würde mitleidig lächeln, dazu ist es zu rot, zu grell.
nimm mein blut, anh, das würde niemals belächelt. koche deine suppe damit und ich bin opfer. klar erkennbar. für alle. kein zweifel. nirgendwo.
Aber June…. Kybernetisches Blut i s t keines. Es ist nur sein Vorschein. Ein Surrogat, das nur dann Wirklichkeit und Wahrheit bekommt, wenn man es f o r m t, also als Sprache zu Kunst. Oder wenn es sich in der Realität g i b t. Alles andere ist wohlfeil.
(Weshalb fällt mir seit ein paar Tagen immer wieder des alternden Johannes Brahms‘ mürrischer Satz ein: alles sei eitel?)
anh – bleib beim bild. zuviel der abstraktion zerrt alles ins beliebige. das bild hat seine gültigkeit, seinen *wert*. versteh das bitte nicht als kritik, ich finde diesen text wunderbar, sonst hätte ich dich nicht mit meinem senf dazu tangiert. dass der signifikant jedoch im wesen sein signifikat erhält erscheint mir so wesentlich in einer zeit, in der sich beinahe alles gegen alles tauscht.
(edit: „Die Eitelkeit vieler Menschen wirkt vor allem deshalb so unerträglich, weil sie die Eitelkeit der anderen stört.“ – Jacques Duval )
Ich wurde nicht abstrakt. Sondern konkret. Lesen Sie es einfach auch so.
ach anh *lächeltjetztauch* ich kann heute nicht mehr sagen, ob es der gender-gap ist oder meine generelle grundstimmung oder der mond, der biorhythmus, der tag an sich … ich finde den text selbst wunderschön. es waren ein paar seelenrülpser, nicht mehr und nicht weniger. löschen sie sie, wenn ihnen danach ist und ich komme wieder, wenn die turbulenzen sich gelegt haben und ich wieder etwas klarer sehe.
gute nacht wünsche ich.
Nein, das möchte ich nicht löschen. Es ist wichtig, weil die Pirouetten deutlich werden, die eine Kommunikation im Netz manchmal dreht. (Und ich selbst falle bisweilen auf so etwas herein, obwohl ich ausgesprochen, mitunter fast analytisch beobachte. Das jedenfalls versuche.)
heilsames tränen
blutenden baumes.
off topic: bei ihrem nachfolgenden tagebucheintrag erwähnen sie die suche nach einer linzer kleinkunstbühne – kann es sein, dass es sich um den „posthof“ handelt ?
Ja! Das kann sein. Sofern der Posthof (in Richtung der Nibelungenbrücke blickend) rechts liegt, und zwar etwa 200 Meter von der Mariensäule entfernt. Man geht in einen kleinen Hof, links ist erst einmal so etwas wie ein griechischer oder türkischer Imbiß. Der Hof ist bestuhlt. Man muß geradenwegs hindurch, dann hinein.
ich fürchte, dass es sich dabei um eine andere lokalität handelt, deren namen mir leider nicht bekannt ist – schade, ich wäre ihnen gerne hilfreich gewesen …