Lieber Frank Niederländer,
hier meine Vorschläge für die Optionsregelung:
1) „Die Liebe in den Zeiten des Internets“, Roman.
Bettina kennt die Entwürfe, wir hatten uns lose auch schon einmal darüber verständigt.
2) Den nächsten Erzählband (in den dann hoffentlich nach Erscheinen von Susanne Schleyers coffeetable-book die „Lena Ponce“ hineinkönnte, aber auch die Tiererzählung, die ich für Bettinas Tier-Erotik-Buch schrieb, außerdem die ja fertige, allerdings noch zu lektorierende längere Novelle „Azreds Buch“). Imgrunde ist der Erzählband schon fertig. Im Fundus findet sich genug. Vielleicht schreib ich noch dreivier Erzählungen hinzu.
3) Das Literarische Weblog als jeweils Ein- bis Zweijahres-Projekt, also als eine Reihe. Dies Ding ist mir sehr angelegen und soll folgendermaßen ausschauen: Nach ungefähr je einem Jahr werden aus meinem Literarischen Weblog „Die Dschungel. Anderswelt.“ eine große Menge an Beiträgen (auch Kommentaren anderer) collageartig zusammengestellt, so daß jeweils ein Buch nach Art des benjaminschen Passagenwerkes entsteht, allerdings ohne Quellenausweise, eine Art Teppich aus Literarischem Tagebuch, Arbeitsjournal, Aphorismen, Entwürfen, Diskussionen, auch Fotografien etc., für den ich innerhalb des Textes wohl auch auf direkte Datierung verzichten würde. Jeder Band zwischen 300 und 400 Seiten stark. Der Clou daran wäre eine CD-Rom, die jeweils beigegeben wird und auf der sich das g e s a m t e Weblog befände, mit allen Links, die die Buchform logischerweise nicht transportieren kann. Über die CD-Rom müßte man sich dann direkt ins Netz und das weiterlaufende, je aktuelle Weblog einloggen können. Der bis zum Erscheinen des Buches im tatsächlichen Weblog stehende Text würde – insoweit er nun als Buch und auf CD-Rom erhältlich ist – aus dem Netz genommen und n u r noch über diese CD-Rom, bzw. die Auswahl über den Buchtext zugänglich sein. Darüber müßte ich mich im einzelnen mit http://twoday.net absprechen, dem Provider des Weblogs, aber das wird kaum ein Problem sein. Da mein Weblog ausgesprochen frequentiert und auch ziemlich diskutiert ist, kann ich mir gut vorstellen, es ließe sich auf diese Weise ein völlig neues Marktsegment pionierartig erschließen.
Dieses Projekt ist vielleicht – neben den Anderswelt-Romanen – das avancierteste aller meiner literarischen Überlegungen; meines Wissens hat es bislang noch kein anderer Autor so weit mit dem Netz getrieben und es auf diese Weise künstlerisch ernst genommen. Vor allem dürfte die praktische Schnittstelle zwischen Netz und Buch ziemlich neu sein, jedenfalls in der Belletristik.
Wenn Sie sich für dieses dritte Projekt entschieden, bedeutete das auch für mich eine zeitlich lange Festlegung auf Ihren Verlag – etwa so, wie Enzensberger mit der Anderen Bibliothek bei Eichborn, allerdings logischerweise in geringerem Umfang. Zudem handelt es sich um ein Abenteuer, von dem ich mir gut vorstellen kann, daß ein junger, vorausschauender Verlag Lust hat, es zu wagen.
Nun bin ich gespannt, was Sie sagen.
Ganz herzlich, Ihr ANH
Ja, genau… ….wie weit ist denn Sues Buch gediehen, sprich, wann wirds veröffentlicht? Es war doch bereits letztes Jahr die Rede davon… Bin sehr neugierig [auch wenn ich Lena bereits kenne. Und schätze.]
Es geistert gerade durch die Verlage. Ich hätte den Text gerne veröffentlicht. Sowieso. Aber im Fall der Ponce ganz besonders.
Übrigens hier ein Plädoyer….. lächelt
ad 3) … … das wäre ja wirklich, äh, „geil“. ernsthaft.