Sehr geehrte Damen und Herren,
über Peter Grosz erhielten wir eben den Theater-Rundbrief und haben
entsprechend abgestimmt.
Wir würden Sie gerne als Empfänger auf die Newsletter-Liste des
Literarischen Weblogs „Die Dschungel. Anderswelt“ und der Literatur-Seite
„Herbst & Deters Fiktionäre“ in den Verteiler aufnehmen. Ist Ihnen das recht?
Wir haben diskretionshalber die Rundbrief-Liste hier bcc kopiert, deshalb
das nicht-persönliche Anschreiben.
Mit bestem Gruß
Daniello
(Herbst & Deters Fiktionäre)
Neben einigen freundlichen Zu- und Absagen ging daraufhin das Folgende bei mir ein:
Nein – die Aufnahme in die Newsletterliste ist mir nicht recht, denn ich
kann wirklich nichts mit den genannten Begriffen/Namen anfangen. Danke.
Gruß; H. B.
Das habe ich mir zu kommentieren erlaubt:
Ein Blick auf die Site würde Ihnen zeigen, daß es um Literatur geht. Aber
wie Sie mögen.
Genießen Sie Ihren Abend, unbekannterweise Ihr
Daniello
(Herbst & Deters Fiktionäre)
Ich hoffe, das ist in Ihrem Sinn formuliert.
Die Veränderung der Wirklichkeit durch Fiktionen (Fiktionäre) ist ein chronifizierter Reflex auf die Desinformation durch Politik und Medien. Sie unternimmt dasselbe, aber lädt es statt mit politischer Intention mit poetischer Gewalt auf. Stoßen nun beide die Wirklichkeit gar nicht so verschieden verstellende Dynamiken aufeinander, wird in der Form des formulierten Schönen Wahrheit frei, wobei das Schöne weniger in den Inhalten, die ja lügen, liegt, sondern in der Faktur.
[Die Inhalte lügen selbst dort, wo sie dokumentieren, und zwar hie wie dort. Sie lügen, sowie eine Absicht sie erleuchtet.]
(LXXXXVII).
Der Bizarrverlag. Reagiert sogar sofort mit einer Drohung. Nun, er scheint diesen Ton nötig zu haben:
ACHTUNG: WIR HABEN ETWAS DAGEGEN!
Bei Nichtbeachtung anwaltliche Abmahnung!
Danke und Grüße.
Und woher haben die Leute meine private email-Adresse? D a n i e l l o hat die Aktion gestartet, nicht ich. Und er hat eine andere, nämlich s e i n e Absenderangabe dafür genutzt. Da kann einer schon staunen, gell?
Immerhin weiß man jetzt, wessen Produkte man aus Stilgründen n i c h t kauft. Eine freundliche Absage oder auch g a r keine Nachricht hätte ja völlig gereicht. Aber nein, manche rufen sofort nach der GSG9.
Sie scheinen ja rasend beliebt zu sein. Das hier ist dafür a u c h ein Beleg (von einem Herrn Muhl):
NEIN!
Sonst nichts, nur dieses „Nein“. In Großbuchstaben, also ein Schrei. Dafür spricht sowieso das Ausrufezeichen.
Aber es gibt auch höfliche Absagen. Von zivilisierten Europäern.
Ich möchte, so dies noch möglich ist, bitte nicht in den Verteiler aufgenommen werden,
weder den einen noch den anderen.
Ich finde es, dies am Rande, überaus nobel von Ihnen, dass sie mir die Wahl
lassen. Beispiel von netikette, das Schule machen sollte.
Vielen Dank
P. W.