DTs. (21. Oktober 2004).

6.22 Uhr:
[J.M.Haydn, Konzert für Orgel, Viola & Streicher. A u c h pervers, das Attentat bei dieser angeschwipsten Musik weiterzubeschreiben. Die Stax-Hörer, um nicht die Nachbarn über alle Fairness hinweg zu belasten.]

Das war nun wirklich klug, so früh ins Bett zu gehen. Ich schlief tatsächlich bereits um halb zwölf ein und wachte ganz von allein schon zwanzig vor sechs auf, döste noch, dann tirilierte maschinell der Wecker.

Also:

6.45 bis 9 Uhr:
Internetverbot
ARGO.
Internetverbot

9 bis 10 Uhr:
DIE DSCHUNGEL.
Vermischtes (Korrespondenz, ARGO-Notate).

11 bis 12 Uhr:
Analyse.

12 Uhr
Irgendwie Geld auftreiben. Metavirulent.

13 bis 15.30 Uhr:
DIE DSCHUNGEL.
ARGO.

16 Uhr:
Meinen Jungen von der Kita holen.
Kinderzeit.

ab etwa 21 Uhr:
BILDER DES VERGÄNGLICHEN.

9.40 Uhr:
[Bach, Kunst der Fuge (Orgelversion).]

Bis eben an ARGO geschrieben (bis TS 5 oben). Enorm hilfreich, die Recherche im Netz, die immer wieder nötig ist, für Fachwörter, für im Text versteckte organische Metaphern und Vorgänge. Außerdem erweist sich das Weblog als praktisch, weil ich die hineingestellten Fotografien jeweils schnell abrufen kann, wenn Imagination und Wirklichkeit verglichen werden müssen. Ist es zu boshaft, wenn ich aus dem Kanzler den „Stadtschulte“ mache? Immerhin sind damit rein über eine Namensanalogie Funktion und Architektur plötzlich eines geworden.
In der Kopfhörerhöhle wird die Arbeit zu einem sehr hellen, sehr klaren Rausch.

14.14 Uhr:
[Mahler, Zehnte Sinfonie (nach Cooke).]

ARGO im Kopf und im Herzen. Diskussionen, dauernd, über Gewalt, Ästhetisierung, über Zeitmitschrift, nicht weggucken, sondern hinsehen wollen. Gefühlsmoloch. Daß mir zwischendurch, am Ende des ersten Satzes Mahler X., immer noch die Tränen kommen können. Und zurück in die Szene, die Harpyien umbauen, zugleich parallalie die Absicht erklären, aber imgrunde mir selbst. Und wie sich die Lust an Frauen in den Hintergrund schiebt, weil dieses Romanding gestemmt sein will.

22.08 Uhr:
[Stravinsky im Dänen-Radio.]

Sehr müde. Zu müde, um an diese Metaphern der Vergänglichkeit zu gehen; mir schwirrt sowieso immer nur ARGO im Kopf. Spiele etwas im Netz herum, „kontrolliere“ Zugriffe. Nun surft also auch schon DER SPIEGEL auf der fiktionären Seite. Na gut, ich muß ja nicht immer gleich irgend ein Unheil wittern (um 20.43 Uhr, behauptet Nedstat, war das, und genau um diese Zeit wurde meine Pressemappe heruntergeladen – wer jedenfalls so lange arbeitet, hat ja eigentlich meine Sympathie, auch wenn das möglicherweise die „Achse des Guten“ ist… ah, weshalb fällt mir Goethe ein? Fiese Umkehrung, das.).
Ich werd noch ein Stündchen in Kraussers pompejanischem Hundereich lesen.