Müsste das ganze Buch hier zitieren, was natürlich nicht möglich ist. Deshalb nur ein herausgegriffener Satz:
„Die Ähnlichkeit des kommerziellen Raumes in Superdichte mit den Abläufen im Internet ist keine zufällige. Beide Konstellationen entwachsen der gleichen Zeit und sind als Bühnen für ein ähnliches Publikum konzipiert.
Man kann nun im Internet im wahrsten Sinne des Wortes für den Umgang mit Superdichte trainieren, bzw. ein Zurechtfinden in Superdichte macht Internet-surfen zu einer bekannt lustvollen Übung.“
Nicht umsonst nahm William Gibson Tokyo als städtischen Vorentwurf seiner Sprawls. Ich war drei Monate writer in residence in Tokyos Keio-Universität, Mita. Doch was über Tokyo gesagt ist, gilt unterdessen für fast jede große Stadt auf der Welt. Berlin ist dagegen lediglich eine Art mini mundus, die übrigen Städte Deutschlands sind sowieso nichts als provinzielle Örtchen. Aber indem sie sich übers Netz zu einer „einzigen“, wenn auch polymorphen und äußerst disparaten Kommunikationsgemeinschaft zusammenziehen, werden sie ihrerseits Stadtteil z.B. Berlins, das für sich genommen schon die Merkmale der „superdichten“ Stadt aufweist: nämlich verschiedene Zentren zu haben, viele identische Straßennamen usw. In dem Buenos Aires aus Anderswelt habe ich die Entwicklung auf Westeuropa projeziert und projeziere es weiter, unter Hereinnahme nun auch außereuropäischer Städte und vor allem informatischer, d.h. dinglich-simulierter Städte, bzw. Stadtteile.
Superdichte Wolfgang Koelbl
Tokyo, Superdichte
Ritter Theorie
ISBN 3-85415-281-7
Müsste das ganze Buch hier zitieren, was natürlich nicht möglich ist. Deshalb nur ein herausgegriffener Satz:
„Die Ähnlichkeit des kommerziellen Raumes in Superdichte mit den Abläufen im Internet ist keine zufällige. Beide Konstellationen entwachsen der gleichen Zeit und sind als Bühnen für ein ähnliches Publikum konzipiert.
Man kann nun im Internet im wahrsten Sinne des Wortes für den Umgang mit Superdichte trainieren, bzw. ein Zurechtfinden in Superdichte macht Internet-surfen zu einer bekannt lustvollen Übung.“
Nicht umsonst nahm William Gibson Tokyo als städtischen Vorentwurf seiner Sprawls. Ich war drei Monate writer in residence in Tokyos Keio-Universität, Mita. Doch was über Tokyo gesagt ist, gilt unterdessen für fast jede große Stadt auf der Welt. Berlin ist dagegen lediglich eine Art mini mundus, die übrigen Städte Deutschlands sind sowieso nichts als provinzielle Örtchen. Aber indem sie sich übers Netz zu einer „einzigen“, wenn auch polymorphen und äußerst disparaten Kommunikationsgemeinschaft zusammenziehen, werden sie ihrerseits Stadtteil z.B. Berlins, das für sich genommen schon die Merkmale der „superdichten“ Stadt aufweist: nämlich verschiedene Zentren zu haben, viele identische Straßennamen usw. In dem Buenos Aires aus Anderswelt habe ich die Entwicklung auf Westeuropa projeziert und projeziere es weiter, unter Hereinnahme nun auch außereuropäischer Städte und vor allem informatischer, d.h. dinglich-simulierter Städte, bzw. Stadtteile.