Die Hand ausstrecken. Ihn auf den Tempelberg bitten und bei der Al-Aksa-Moschee beerdigen lassen. Damit Ihr seht: Wir wünschen uns Frieden.
So ruhe er. Shalom. Das ist das gleiche Wort wie Salam.
Das Literarische Weblog, gegründet 2003/04 von den Fiktionären.<BR>Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop.
Die Hand ausstrecken. Ihn auf den Tempelberg bitten und bei der Al-Aksa-Moschee beerdigen lassen. Damit Ihr seht: Wir wünschen uns Frieden.
So ruhe er. Shalom. Das ist das gleiche Wort wie Salam.
Es scheint… Im Wesen des Krieges zu liegen, dass das nicht geht.
Es scheint… Daß sich Krieg nur beenden läßt, indem man das Wesen des Krieges mißachtet.
es scheint, daß daran aber die entscheidenden leute kein interesse haben, seit jahrzehnten nicht.
die vorstellung, arafat dort zu begraben ist wirklich symbolträchtig und wäre eine großartige sache. mit einem wort: literatur.
Aber sie reagieren auf beiden Seiten wie Wahnsinnige. Nicht alle, aber viele. Man will wechselseitig die Auslöschung. Und wenn nicht einer einlenkt, wird es zu dieser Auslöschung kommen. Dabei hätte Arafat jetzt – in seinem Tod – die Möglichkeit, wirklich ein Friedensherr gewesen zu sein. Der er so wenig war wie – außer zu Zeiten Rabins – irgend ein israelischer Führer. Arafat als Friedensherr – man muß sagen: -fürst – posthum wäre seitens Israels eine Geste der Grandezza, die zum ersten Mal Ko-Existenz denkbar machte. Es wäre zugleich ein Schlag gegen die islamistische Radikale. Ein Friedensschlag.
Es wäre schön und ein Traum. Und so symbolisch, dass es gleichermaßen ängstigt. Arafat auf dem Tempelberg – es ist zu früh dazu. Oder zu spät, wenn man sich die Entwicklung im Land seit der Ermordung Rabins ansieht.
„traum“ impliziert „unmöglich“ – und „unmöglich“ setzt politisches kalkül voraus – es geht (wie immer) am leben vorbei
Die Ableitung empfinde ich nicht als eine notwendige. „Traum“ kann ebensogut ein zu Erreichendes, ein Ziel sein. Siehe etwa das Idiom „Traum vom Fliegen“, das schon sehr lange erfüllt ist.
wobei ich doch eher sagen würde: etwas anzuSTREBENDES. ich korrigiere mich aber gleich, weil das auf utopien abzielt. insofern gebe ich Ihnen wegen der nicht notwendigen ableitung recht. zwar geht’s hier nicht um utopien (also nicht-orte), aber doch um etwas, dessen erreichen von ‚zwischenwelten‘ im eingangssatz eigentlich negiert wird.
Negiert… … ja, aber nicht im Sinne einer Ablehnung, sondern Anerkennung dessen, was ist. Geschichte setzt sich fort, immer, mindestens in den Phantasien der Menschen, v.a., wenn sie nicht bewältigt ist. Um Arafat herum ist zu viel passiert – auf beiden Seiten. Es ist schon ein Traum, das anerkennen zu können.