Phantastik kennt die Ungeheuer offenbar nicht. Sie beschwört sie, weiß aber eigentlich nicht, wen. Also entfaltet sie ihm Räume, von denen angenommen wird, sie entsprächen seinen Bedürfnissen. Sie bereitet dem Ungeheuren, das sie bannen will, ein Bett, in das es sich dann – offen – ausbreiten möge. Phantastik lockt. Nicht von ungefähr legen Leser, die sich auf sie eingelassen haben, eine Art Suchtverhalten an den Tag. Das gilt von der „untersten“ Literatur bis zur höchsten, und zwar unabhängig vom Bildungsniveau der Leser. Sie springen auf Anne Rice gleichermaßen wie auf Kafka an. Auf William Gibson. Auf mich vielleicht. Und auf Marianne Fritz (sofern sie sie denn zu lesen begannen).
[Phantastik-Aufsatz.]