Wunderschönes Wetter – aber mich hat eine Magen-Darmgeschichte am Wickel. Übelkeit, abgeschlagen. Egal, muß weiterlesen. (Immerhin gibt’s nun ein Indiz, weshalb ausgerechnet i c h dieses Buch zu rezensieren bekommen habe: Es ist, 1949 erschienen, erst verboten worden, und zwar seiner fäkaliensprachlichen Anteile wegen. So etwas sei, erklärt mir die informierte Freundin am Telefon, in den Niederlanden mit einem starken Tabu belegt. So fällt mir immerhin ein möglicher erster Satz der Rezension ein, den so auch i ch nur schreiben könnte:
Nicht jedes verbotene Buch ist gut.
Tagesplanung
Weiterlesen für Rezension: Hermans, Die Tränen der Akazie.
12.24 Uhr:
Wie gut das der durch Grippe verschobenen Wahrnehmung tut: Henze, Tristan, Preludes für Klavier, Tonbänder und Orchester von 1973. Dieses zusammendenken mit den im selben Jahr aufgenommenen Jarrett-Konzerten aus Lausanne und Bremen. Und daran denken, daß ich 1973 meinen Zivildienst abgalt. Im Jahr darauf brach Eva-Maria Schiewek auf dem Hof des Verwahrheims zusammen und war am folgenden Tag tot. Ihr Tagebuch, das die schwer gestörte Frau mir zur Auswertung überließ, weil sie Vertrauen zu mir hatte, liegt noch unverarbeitet bei anderem Material. (Der sie behandelnde Nervenarzt hatte im Keller seiner Praxis einen Schießstand. Mittags ging er hinunter und trainierte. Das ist k e i n e Erfindung.)
Arbeitsfortschritt:
Akazien-Hermans, bis Umbruch-Seite 140. (Das entspricht etwa 420 Buchseiten. Das hardcover ist ja immer noch nicht angekommen.)
Oder vielleicht d u r c h die Grippe wahr genommen
Fieberhafte Zustände. Können hellsichtig machen. Die Wahrnehmung bekommt etwas schwingend Luzides.