6.12 Uhr:
Daß ich derzeit mal wieder morgens nicht pünktlich um halb fünf hochkomme, könnte man auch als eine Rückkehr zum Menschlichen betrachten… s o z u s a g e n, „auch mal ausschlafen“, in d i e s e m Sinn. Aber es ist eine (mit Weißwein vermischte) Rationalisierung, die Erschöpfung anzeigt oder einen Innendruck, der ein Außen davon abhalten muß, das Innen invasionsartig zu ertränken. Andererseits war es gestern ja wirklich wieder spät, bzw. früh; erst nach eins lag ich im Bett; insofern ist ein Arbeitsbeginn erst um d i e s e Zeit auch wieder ‚normal’.
Sah >>>> L.A.Crash auf DVD und war zweidreimal s e h r ergriffen, sogar Tränen kamen, allerdings eher aus einem Reflex und nicht fließend; ich bin zu sehr drauf getrimmt, auf sowas ein Stück Seelentuch zu drücken (als ich das n i c h t tat, war das Ergebnis Arbeitsunfähigkeit; es hat also einen triftigen Grund, s o damit umzugehen). Was mich an diesem Film bewegt, ist das Ineinander von „guten „ und „bösen“ Strömungen je in den Menschen, wie sehr sie dann Strukturen verfallen, die sie nicht zu verantworten haben, ja nicht einmal merken, wie sie sich gegenseitig entwürdigen, aber die Würde wiederfinden, welche innere Arbeit das braucht, welche Liebe das braucht. Und es gibt eine große F i n d u n g in dem Stück, das ist wirklich schicksalhafte Dramaturgie; ich will Ihnen das aber nicht verraten. Sondern schauen Sie sich den Spielfilm a n.
Wieso braucht die PAVONI heute so lange? (…Zeit vergeht, ANH geht in die Küche,lacht, ANH kehrt zurück…) Na ja, die Putzfrau hat die Schalter in die falsche Richtung geputzt, das Wasser erwärmt nur, wird aber nicht heiß. Jetzt beginnt es nebenan zu zischen…
… so nun steht der, Sie vermißten das Wort, latte macchiato d a. (Und Felix läuft heut morgen nicht, nein, s p r i n g t auf mir herum).
ARGO.
13.56 Uhr:
Tatsächlich zu Mittag etwas geschlafen; Nachricht von Prothoe, der es schlecht geht, aber jetzt muß ich nicht mehr diese unterschwellige Angst um sie haben, sondern bin informiert. Nachricht von der FAZ: Für morgen abend gibt es Pressekarten zum Traumtheater Salomé, über das ich gern schriebe und von dem ****** so geschwärmt hat, daß ich mich um Karten für sie, den Jungen und mich kümmerte. Offenbar möchte man in der Sonntagszeitung nun auch wirklich gern ein Feuilleton dazu haben.
Seltsam, wie ich mich in den neuen Duft einbette, eine Mischung aus Fremdheit und so ausgesprochenem Einverständnis, daß von Identität gesprochen werden könnte: >>>> Arabie. Dazu der Schreibtisch in den Zeiten der Unordnung: ARGO läuft. („wer ist sie, die dich zur dreiköpfigen inspirierte?“ fragte Lilith über Yahoo.)