„Prinzip Hoffnung“ keine „Variation“ … sondern Blochs H a u p t w e r k vgl.:
Ernst Bloch
1938-1948
Aufenthalt in den USA.
Bloch arbeitet an seinem dreibändigen Hauptwerk „Das Prinzip Hoffnung“.
Er formuliert hier seine Hoffnung auf eine Welt, in der die Entfremdung des Menschen von Gesellschaft und Natur überwunden sein wird.
***
… mit guten wünschen
für hoffnung ohne qual
und viele harmonische festmähler
Danke für den Einspruch. Es war ganz falsch, was ich >>>> gestern abend schrieb. Ich merk es erst jetzt. Die Begriffe Utopie und Hoffnung und Sehnsucht gingen mir durcheinander. M e i n e Variation war ein PRINZIP T R O T Z, da mir Hoffnung als etwas erschien, das keinen Grund hat. (Mit zwanzig kann man sich einen solchen Gedanken leisten, später immer weniger. Hat man ein Kind, ist er nicht mehr erlaubt – und auch de facto falsch geworden.)
„Königreich der Himmel“ und „Prinzip Hoffnung“ … e i n (anderer) alttestamentarischer aspekt zu weihnukka :
Jes 9,1-6
9, 1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.
3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.
4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;
6 auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
***
… allein aus „trotz“ und ohne hoffnung
ist einem wunschsohn nicht zum „licht der welt“
und zu „seinem stern“ zu verhelfen –
„auf daß die schrift erfüllt werde“ …
auch d a s erzählt dieser davidische mythos …
… und auch, daß j e d e s neugeborene ein königlicher hoffnungsträger
ohne festen, begrenzten ort (= utopie) ist …
somit bilden auf einer meta-physischen ebene
hoffnung und uotpie eine fuge …
„Prinzip Hoffnung“ … 2. Variation Karl Kraus
B e i m A n b l i c k e i n er S c h w a n g e r e n
Unheimlich ist die Vorstellung, daß dieses Weib da,
die sich so zeigt, so stillen Schrittes ihre Hoffnung
ins Leben trägt, so voll von heiligem Auftrag,
der Schmerz zugleich und Segen, in der nächsten Stunde
gebären könnte einen Heereslieferanten
„Prinzip Hoffnung“ 3. Var. … oder einen glücklich-unglücklichen Dichter … wie den, dem Sie demnächst auch in Bamberg begegnen werden …
und anders als hier:
„Das Zimmer war reingemacht und an dem Bettschirm ein Bogen Papier befestigt, auf dem mit großen Buchstaben die Worte standen:
»Et si male nunc, non olim sic erit.«
Alles deutete auf wiedergekehrte Hoffnung, auf neuerweckte Lebenskraft. –
»Ei«, rief mir der Vetter entgegen, als ich in das Kabinett trat, »ei, kommst du endlich, Vetter; weißt du wohl, daß ich rechte Sehnsucht nach dir empfunden? Denn unerachtet du den Henker was nach meinen unsterblichen Werken frägst, so habe ich dich doch lieb, weil du ein munterer Geist bist und amüsable, wenn auch gerade nicht amüsant.«
Ich fühlte, daß mir bei dem Kompliment meines aufrichtigen Vetters das Blut ins Gesicht stieg….“
„Prinzip Hoffnung“ keine „Variation“ … sondern Blochs H a u p t w e r k vgl.:
Ernst Bloch
1938-1948
Aufenthalt in den USA.
Bloch arbeitet an seinem dreibändigen Hauptwerk „Das Prinzip Hoffnung“.
Er formuliert hier seine Hoffnung auf eine Welt, in der die Entfremdung des Menschen von Gesellschaft und Natur überwunden sein wird.
***
… mit guten wünschen
für hoffnung ohne qual
und viele harmonische festmähler
b.
B.
Danke für den Einspruch. Es war ganz falsch, was ich >>>> gestern abend schrieb. Ich merk es erst jetzt. Die Begriffe Utopie und Hoffnung und Sehnsucht gingen mir durcheinander. M e i n e Variation war ein PRINZIP T R O T Z, da mir Hoffnung als etwas erschien, das keinen Grund hat. (Mit zwanzig kann man sich einen solchen Gedanken leisten, später immer weniger. Hat man ein Kind, ist er nicht mehr erlaubt – und auch de facto falsch geworden.)
„Königreich der Himmel“ und „Prinzip Hoffnung“ … e i n (anderer) alttestamentarischer aspekt zu weihnukka :
Jes 9,1-6
9, 1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.
3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.
4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;
6 auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
***
… allein aus „trotz“ und ohne hoffnung
ist einem wunschsohn nicht zum „licht der welt“
und zu „seinem stern“ zu verhelfen –
„auf daß die schrift erfüllt werde“ …
auch d a s erzählt dieser davidische mythos …
… und auch, daß j e d e s neugeborene ein königlicher hoffnungsträger
ohne festen, begrenzten ort (= utopie) ist …
somit bilden auf einer meta-physischen ebene
hoffnung und uotpie eine fuge …
lächelnd
b.
„Prinzip Hoffnung“ … 2. Variation Karl Kraus
B e i m A n b l i c k e i n er S c h w a n g e r e n
Unheimlich ist die Vorstellung, daß dieses Weib da,
die sich so zeigt, so stillen Schrittes ihre Hoffnung
ins Leben trägt, so voll von heiligem Auftrag,
der Schmerz zugleich und Segen, in der nächsten Stunde
gebären könnte einen Heereslieferanten
***
Gute Nacht!
B.
Sie könnte aber auch. Einen Dichter gebären. Eine Malerin. Eine Ärztin. Einen neuen Tristan. Oder ‚einfach nur‘ einen sehr glücklichen Bäcker.
[Karl Kraus hat den Blick des Kinderlosen.]
„Prinzip Hoffnung“ 3. Var. … oder einen glücklich-unglücklichen Dichter … wie den, dem Sie demnächst auch in Bamberg begegnen werden …
und anders als hier:
„Das Zimmer war reingemacht und an dem Bettschirm ein Bogen Papier befestigt, auf dem mit großen Buchstaben die Worte standen:
»Et si male nunc, non olim sic erit.«
Alles deutete auf wiedergekehrte Hoffnung, auf neuerweckte Lebenskraft. –
»Ei«, rief mir der Vetter entgegen, als ich in das Kabinett trat, »ei, kommst du endlich, Vetter; weißt du wohl, daß ich rechte Sehnsucht nach dir empfunden? Denn unerachtet du den Henker was nach meinen unsterblichen Werken frägst, so habe ich dich doch lieb, weil du ein munterer Geist bist und amüsable, wenn auch gerade nicht amüsant.«
Ich fühlte, daß mir bei dem Kompliment meines aufrichtigen Vetters das Blut ins Gesicht stieg….“
E. T. A. Hoffmann: Des Vetters Eckfenster(***)
http://gutenberg.spiegel.de/etahoff/eckfenst/Druckversion_eckfenst.htm
(***) Berlin, Gendarmenmarkt/Ecke Taubenstraße
………..
🙂 B.