Kürzen ist entstellen. Wis und Ramin. Von Elke Erb.

Ich las es, als wäre es wirklich, und mein Wunsch, diese Botschaft zu uns nach Hause, zu uns hin zu bringen, war nichts als der natürliche Trieb der Übermittlung einer erregenden Wahrnehmung an die, mit denen man lebt. Ein zweiter, weniger elementarer, aber doch elementar gesinnter Antrieb kam hinzu: Nicht beschränken! keine Bevormundung! keinen verkürzten Text! Wie ‚langatmig’, ‚blumig’ und ‚orientalisch’ er auch sei, kürzen ist entstellen, kürzen ist ‚nur das Beste’, Untreue gegen das Wirkliche, Undankbarkeit gegen ‚das Beste’…


[Nachwort zur Übersetzung der altpersischen Dichtung aus dem Alt-Georgischen, Leipzig 1989.]

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