Dienstag, der 21. Februar 2006.

4.48 Uhr:
[Schnittke, Viertes Concerto Grosso/Fünfte Sinfonie.]
Punkt 4.30 Uhr hoch, DTs von gestern nachgetragen (Arbeitsfortschritt), dann den latte macchiato bereitet. War gestern nach neun noch mit dem Profi und U. unterwegs; schönes Gespräch mit den beiden und B., die ebenfalls dazugekommen war: Verbeeen, mein Junge, U.’s eigene Kindheit usw. B. erzählte von einem Spielfilm, einer Dokumentation, die sie beeindruckt habe: Subatmomare Physik, angewandt auf den Alltag: Wie unser eigenes Verhalten physisch die Reaktionen anderer notwendig bestimmten. Morgen abend wollen der Profi und ich ihn uns ansehen. „Wir werden berichten.“
Um Mitternacht brach ich von dort wieder auf, um halb eins lag ich im Bett und schlief sofort ein. Jetzt seit langem einmal wieder Alfred Schnittke und sofort, nach dem heutigen DTs-Entwurf, ARGO. Ratzfelix versucht immer wieder, das dünne Kopfhörerkabel zu erwischen und durchzubeißen. Das nervt. Bei dem dickeren der Stax-Hörer hätte er so schnell keine Chance; aber der Verstärker ist ja weiterhin defekt, und ich kann sie also nicht nehmen, sondern muß über den Laptop hören. Gerade klettert mein und meines Jungen Rättchen beleidigt auf den Boden und sucht anderswo Gelegenheit zu Streichen, die sich mir spielen lassen.

9.33 Uhr:
[Vaughan Williams, Siebte.]
Arbeitsschluß an ARGO. Drei Seiten geschafft und ein Motiv zur Verklammerung nach vorn in die EF eingebaut. Ratzfelix hat es geschafft und das Kabel meiner walkman-Ohrhörer irreparabel durchgebissen; plotzlich ging nur noch ein Kanal. Ärgerlich. Ich fand Ersatzhörer; immerhin. Teures Tierchen, dieser Rattenstrolch. Zumal ich kein Geld habe, um irgendwas zu ersetzen. Nicht mal meinen Verstärker kann ich ja zur Reparatur bringen; die wunderbaren ProAc-Boxen sind wie vor die Lippen geschlagen. Auch könnte mein Anzug mal wieder eine Reinigung von innen sehen. Geht ebensowenig. Na ja. Dafür läuft die Arbeit wie selten.
Jetzt den heutigen ARGO-Partikel einstellen, derweil das Eierwasser erhitzen und frühstücken. Dann VERBEEN, mit leichtem Zeitverzug.

16.36 Uhr
Bis eben an VERBEEN, zwischendurch eine tiefe Stunde Mittagsschlaf. Guido Graf rief an, ob ich ihm für Gutenbergs Welt beim WDR das zweite Tagebuch Einar Schleefs besprechen könne. Diese Mischung aus tatsächlichem Tagebuch und seiner (allerdings nicht mehr völlig abgeschlossenen) Literarisierung reizte mich nach einigem Zaudern wegen ARGO und VERBEEN so sehr – und Schleef sowieso -, daß ich mir das 400seitige Buch nun auch noch aufgebunden habe. Zumal es Geld gibt.
Dann ein paar auch ärgerlich stimmende Telefonate. Und wieder VERBEEN. Jetzt muß ich mich mal rasieren und duschen; s o mag ich Lakshmi nicht unter die Augen treten. Vielleicht ist dann noch – vor dem Elternabend um 18 Uhr – Zeit für VERBEEN. Ich erreiche leider Arrian nicht; sie muß mir dringend ein Gedicht aus dem Farsi übersetzen.

17.03 Uhr:
Kein Grund zur Panik, sagte ich mir gerade unter der Dusche: Ich werde, sowie die Bücher dasind (der neue Bret Eston Ellis steht ja ebenfalls an), die Abende zum Lesen nutzen; als Produktionszeit fallen sie sowieso aus, da ich nach etwa 20 Uhr eh nichts mehr erfinden kann. Lesen aber sehr wohl. Fallen halt jetzt die Filme aus, und vielleicht auch die Treffen zum Billard und mit dem Profi.

21.24 Uhr:
Gerade erst vom Elternabend heimgekommen. Noch zu meinem Jungen hinüber, der am Computer Fledermaus-Fragen löste. Zum Abschied Lakshmi tief in den Arm genommen. Sie sah hlab spöttisch/halb warm-lächelnd auf. Der Blick s i t z t, tut gut.
Nun noch Verbeen-Musik recherchieren. So viel hat der SWR denn doch nicht. Na, mal sehen. Jedenfalls tu ich noch ein bißchen was.Und süffel Wein.