FÜNFTER PRODUKTIONSTAG VERBEEN (7. 4. 2006).

Fast zweimal über den Tag die Vorarbeit von gestern abgehört und drei Listen für notwendige Korrekturen geschrieben: vorabends eine kurze an der Bar ins Notizbücherl, beim ersten Durchgang eine lange mit über vierzig Punkten- -beim zweiten Duchgang eine wieder kürzere. Konnte übertag in Walter Filzens Büro im SWR arbeiten, da er um 12 zu seiner Familie heim nach Köln fuhr; in seinem Redaktionszimmer darf man rauchen, das hat er bei Stellenantritt durchgesetzt. Bis kurz vor fünf hörte notierte skizzierte ich durch, dann begab ich mich zu Studio 7, bewaffnet mit einer Tüte voller Käse und einem Baguette, zwei Flaschen Bier für mich selbst, einer Flasche Sekt für nach dem Abschluß der Arbeit.
Es ging sofort und sehr konzentriert los: Atmos und Töne waren unterzulegen, zweidrei Partien zu kürzen; ich wollte etwas wieder hineinnehmen, das wir ganz zu Anfang schon gestrichen hatten. Dann ging es mit meinen drei Listen los: Punkt für Punkt wurde bearbeitet, einen Strich nach dem anderen machte ich durch meine anmerkenden Sätze. Die Zeit verflog und flog: plötzlich war es schon halb neun, und keiner fragte nach einer Pause. Es war sogar noch so, daß die Tontechnikerin, Sonja Röder, von sich aus noch einmal sämtliche Schnitte durchhörte und perfektionierte. „Das soll doch k l i n g e n!“ sagte sie und surfte auf den Tasten der Maschine herum, daß einem schwindlig werden konnte. Ich bin von Professionalität absolut fasziniert, zumal wenn sie sich mit Virtuosität und inhaltlicher Kenntnis paart. So genau war das nun. Um neun begannen wir zu mischen, das brauchte bis fast elf. Die Toningenieurin, Ute Hesse, fuhr vieles per Hand ein, also per Ohr, muß man sagen; alles hoch konzentriert. Dann erst war es so weit, und das Stück wurde ins System eingespielt. Immer wieder, da dies alles in Echtzeit geschieht und das Gerät mitläuft, mußten wir auflachen bei bestimmten Wendungen, bei diesen Sprecheigenheiten Thelens oder auch, als in seinem Radiointerview C a r l s o n plötzlich so lachen muß. Aber ich mag nichts verraten hier, sonst nehme ich Ihnen die Freude. Am

30. April 2006
18.30 Uhr
SWR 2

wird das Ding ausgestrahlt werden. Hören Sie sich’s erstmal an.
Uns allen dreien hingen die Augen, als dann gegen zwei Uhr nachts die beiden CDs gebrannt waren – vier CD’s, zwei pro „Partei“ (den Sender, mich), weil es ja neunzig Minuten sind. Es war eine gute Arbeit, diese Woche war g u t e Zeit. Sekt gab’s und Käse zum Abschied.

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