Sonnabend, der 8. April 2006.

ICE Baden-Baden/Berlin. 7.52 Uhr:
Es ging >>>> bis 2 Uhr gestern nacht; noch um 1 Uhr spielten wir den fertigen VERBEEN ins System; gegen 23 Uhr, als die Spuren endgültig gemischt waren, öffnete ich eine Flasche Sekt, wir stießen an – Ute Hesse, Sonja Röder und ich -; es war geschafft. Um zwei kam das Taxi, Viertel nach zwei lag ich im Bett. Den Absacker in der Bar sparte ich mir, wohlweislich, da ich um sechs heute aufmußte, um rechtzeitig den Zug zu erreichen. Da Adrians Mama arbeiten muß, ist der Junge, wohl auch über Nacht, bei seinem besten Freund; nach meiner Ankunft werd ich ihn abholen. Und freu mich so auf ihn. Auch hat Lakshmi vorgeschlagen, wir könnten uns morgen alle drei nach ihrer Arbeit treffen. Das fand sich nachts bei mir in der mobilen Nachrichtenbox. Auch den Fernseher ließ ich aus, fiel einfach so lang, muß aber auch s o f o r t weggewesen sein.
Duschen, Frühstück, Taxi. Nun sitz ich im Zug, der dummerweise keinen Stromanschluß für Laptops hat, alte ICE-Generation. Ich ärgere mich darüber immer wieder, daß gerade die doch sehr befahrene, auch beruflich befahrene Strecke Frankfurtmain-Berlin nur selten einen Waggon hat, in dem man durcharbeiten kann. Mal sehen, wie lange mein Akku hält; normalerweise komme ich auf 3,5 Stunden; wenn ich „nur“ Musik höre, geht’s sogar länger, weil ich dann den Monitor ausschalte, der enorm viel Saft zieht.
Kalt war’s heute früh, auch bedeckt. Jetzt aber ist der Himmel leuchtend aufgerissen: Sonne und strahlend erblauender, noch aber grau verdiester Himmel.

Ich will ein paar Sachen durchhören jetzt:
1) Noch einmal mein VERBEEN-Stück.
2) Sabine Grimkowskis Feature „Stilleben mit Seidenschal“ über den neuen Dandy, wie sie das in Ablehnung an Frédéric Beigbeder, nennt.
3) Walter Filz’ Die Sachensammlung“, von der mir Peter Kaiser geschwärmt hatte und die den schönen Untertitel trägt „Was meine Eltern Yves Klein empfohlen hätten“.
4) Die Off-Hörspielproduktion einer fernen Bekannten, die im Gartenhaus hinter der Arbeitswohnung lebt und mir einen CD-Mitschnitt davon in den Briefkasten geworfen hat.

Dann wird sich wohl der Akku des Laptops erschöpft haben. Falls nicht, schau ich zum ersten Wiederbeschnuppern in ARGO hinein.

Ich vergaß neulich zu erzählen, daß ich mit Bernd Leukert ein poetisches Feature zu Allan Pettersson ausgemacht habe; nun kann der hr nur ein sehr sehr geringes Honorar bezahlen, man mag die Summe kaum nennen; ich schriebe es also aus Freundschaft. Aber vielleicht findet sich ein Sender, der coproduziert; dann würde sich das wieder lohnen.

14.45 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Zurück in Berlin. Ausgepackt, Post gesichtet. Jetzt eben noch die heute früh geschriebenen Beiträge für Die Dschungel einstellen, dann zu meinem Jungen.