Sonnabend, der 15. April 2006.

6.14 Uhr:
Seit gestern mittag wieder zu rauchen aufgehört, nächster Versuch. Bisher geht’s, zumal ich in die rechte Brustseite leichte, doch perfide nachdrückliche Schmerzen bekam, mit denen ich eben auch aufgewacht bin. Das hat etwas Beklemmendes. Es ist allerdings nicht neu. Vor Jahren hatte ich das schon mal, ja so viel stärker, daß es Angstzustände auslöste. Ich hörte auf zu rauchen, und weg war’s. Darauf verlasse ich mich auch nun. (Sicherheitshalber hab ich die Anti-Nikotinkaugummis aus der Arbeitswohnung geholt, die da seit ebenfalls ‚vor Jahren’ noch herumgelegen haben).
Aufhören wollt’ ich eh. Und Lakshmis Satz vorgestern war nicht schön: „Rauchst du wieder? Die riechst so.“ – So mag man doch niemandem nahekommen.

Werd nachher schwimmen gehen mir dem Jungen. Das Wetter ist mies.
Und gepackt werden muß.
Und die VERBEEN-CDs sind heute hinauszuschicken und die Briefe dazu zu schreiben. Das mach ich gleich.

9.16 Uhr:
Entzugserscheinungen; kurz vor sieben überkam mich ein solcher Müdigkeitsanfall, daß ich noch mal aufs Hochbett kletterte und neben dem Jungen tief einschlief. Diesmal fällt es entschieden n i c h t leicht, mit dem Rauchen aufzuhören. Ist ein richtiger Kampf.
Komme nicht in meine email hinein: Neue Sticheleien vielleicht meines Computers.

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BILDER
21.42 Uhr:
[Mozart, Krönungsmesse im DänenNetzRadio.]
Schöner Tag mit dem Jungen, immer wieder unterbrochen von kurzen, aber niedergeschluckten Anstürmen der Nikotinsucht; nicht mal zu den Anti-Nikotin-Kaugummis hab ich gegriffen, sondern die Attacken als diejenigen belebter Gegner genommen, vor denen man sich auf keinen Fall durch Weichheit blamiert.

Auf der Spree rumgeschippert, auf dem Fernsehturm am Alex rumgeklettert.
Dann am PoseidonBrunnen Kriegen gespielt und noch in die S.Maria-Kirche hinein, wo mein Junge eine Kerze ‚für die Mama’ opfern wollte. Ich habe ihm das früh beigebracht, wann immer man das Haus einer Religion betritt, deren Bräuche anzunehmen; nur so werde ein solches Haus geehrt. Und zwar, ob man selber glaube oder nicht. Der Junge ist g e r n in Kirchen.
Schließlich einen Zeichentrickfilm als DVD, dann ab ins Bett mit ihm. Ich las noch eine halbe Stunde vor; U. rief an, sie komme noch mit dem Profi auf einen Wein vorbei.
Bis dahin will ich im Zimmer meines Jungen die Osternester versteckt haben, ein Drachenei ist daruntergeschmuggelt; schauen Sie genau hin: vielleicht entdecken Sie’s ja..Gearbeitet hab ich heute nichts. Nur noch die VERBEEN-CDs hinausgeschickt.