Evolution der Allegorie.

Allegorien e n t w i c k e l n sich.

Auch die Muster unterliegen möglicherweise einem Prozeß, der ihr Überleben sichert und sie den jeweiligen psychischen und gesellschaftlichen Verhältnissen anpaßt, die uns Natur geworden sind oder die wir wie Natur e r l e b e n (i.e. Zweite Natur – die Dritte wäre der kybernetisch-imaginäre Raum). Das wäre der Grund dafür, daß sie nie identisch erscheinen, sondern immer nur ähnlich sind und von den Betroffenen – die wie von Nachtmaren befallen, bzw. teils von gleichsam intruders übernommen sind – derart selten erkannt werden können. (Dazu paßt, daß sie oft gar nicht erkannt werden sollen, weil die Verwundung selbst als Schändung, die man nicht zugeben darf, erlebt wird.)
Auch organische Parasiten passen sich evolutionär sich verändernden Bedingungen, also den Veränderungen ihrer Wirte an. Eine Allegorie kann, in ihrer ü b l e n Ausprägungen, ein Parasit der Seele sein: wie ein Schmarotzer ü b e r f ä l l t sie den Menschen und nährt sich an ihm.
Eine solche Entwicklung der AllergorienArten kann dann dazu führen, daß zum Beispiel das Muster „Medea“ scheinbar unversehens als ein, sagen wir, Muster „Elektra“ in Erscheinung tritt. Denn wenn der Grundgedanke einer Evolution auch der Wirkprozesse stimmt, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit – wenn auch viel seltener – Mutationen der Wirkprozesse geben: Evolution und Mutation psychischer und sozialer Stimuli sowie der (psychischen) Reaktionen auf sie.

(CCCLXXXVII).

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