So erzwingt Trauer, so erzwingt Not, daß sie einsam bleibe. So macht sie sich heilig und unberührbar. So verweigert sie dem, den sie befällt, ihren Ausdruck. Kollektiv darf sie laut werden, nicht aber persönlich. Sie soll sich abstrahieren, verdinglichen. Damit wir sie beiseitestellen können. Als etwas, das stört. Als wäre sie nicht.
(CCCLXXXXVIII).
Trauer kann in Einsamkeit nur gedeihen. Not ist ihr darin ähnlich.
Wo Atem, Haut, Wärme, Mensch: Nähe – da auch immer Abhilfe, Horizont, Weg.
Nähe duldet keine einsame Trauer. Sie wiegt sie in das Tageslicht, in die Heilung.
Ja, es ist kitschig – aber nicht minder wahr.