ANKÜNDIGUNG. HEUTE ABEND. DIGITALES ERZÄHLEN. ‘Berlin-Buenos Aires’

Montag, der 10. Juli 2006.
20 Uhr.
Münzsalon
Münzstraße 23 10178 Berlin

Parallel-Lektüre und Gespräch zwischen Alban Nikolai Herbst und Adrián Pais: Buenos Aires. Anderswelt und Estar en la Nubes. Moderation: Rike Bolte, Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin.






Lässt sich der Dschungel des Web erzählen, und zwar nicht in den Gassen des ‘Blog-Barrio’, sondern innerhalb der alten Handwerkskiste, die das Buch ist? Der Berliner Schriftsteller Alban Nikolai Herbst hat mit Buenos Aires. Anderswelt (2001) einen Roman geschrieben, der die beschleunigten Gesten der Großstadtliteratur noch einmal neu montiert und die urbane Odyssee ins Cyberspace gleiten lässt. ‘Buenos Aires’ ist hier eine überschwappende Zeichengalaxie, an der jedoch gleichzeitig das Erzählen in einem artefaktischen Ton geübt wird. Der argentinische Schriftsteller Adrián Pais hat mit Estar en las nubes (2005) eine ebenso vom Web, aber auch vom Videoclip und der Technokultur aufgefüllte Antwort auf Wim Wenders Himmel über Berlin verfasst, die sich wiederum als Pendant zu Herbsts Buenos Aires-Oper lesen lässt. Der ‘postargentinische’ Berlin-Roman folgt einer kybernetischen Ästhetik und zitiert vielfach Stimmen aus der Medienphilosophie. Dennoch sind seine Figuren fleischlicher gestrickt als die Avatare von Herbst…

Ist ‘kybernetische Literatur’ ein Hybrid oder ein Pleonasmus? Nach der deutsch-argentinischen Lesung soll mit den beiden Autoren diskutiert werden, ob nicht jeder literarische Text – Cyberspace-inspiriert oder nicht, zwischen Buchdeckeln materialisiert oder in die Schwebe des Web gehangen – ein kybernetisches Modul ist oder ob es das postliterarische Buch gibt.

Übersetzung der Texte von Adrian Pais: Simone Zittel.



Unkostenbeitrag: 4 EUR (Mitglieder & Reduziert 3 EUR)

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