Aber wo bleibt das bleibende Tier?
[Anfang eines Gedichtes? Ende eines Gedichtes? Und doch schon als Zeile vollkommen.]
Das Literarische Weblog, gegründet 2003/04 von den Fiktionären.<BR>Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop.
Aber wo bleibt das bleibende Tier?
[Anfang eines Gedichtes? Ende eines Gedichtes? Und doch schon als Zeile vollkommen.]
ohne zusammenhang hat der satz wenig sinn; weshalb also vollkommen ( ein großes wort)? wieder versteh ich nicht …
(immer wieder nehm ich mir vor, in solchen fällen nichts zu posten, dann tu ichs aber wieder.)
@ ferromonte: Zunehmend wird mir klar. Sie haben ein Problem: Ihren K o p f. Glauben Sie an die Sinne! Und e r l a u b e n Sie endlich große Wörter. Werfen Sie diese Kleinbürgerangst vor dem Pathos über Bord. Es ist nicht I h r e Angst, sondern eine, die sozialisiert worden ist. (Ich meine das wirklich innig. Und freundschaftlich. Ohne jede Rancune.)
es ist ein großer satz.
ein großes wort.
ich wiederhole gerne:
Aber wo bleibt das bleibende Tier?
ich verstehs nicht. sonne ist ein großes wort, erde, meer, stern – mag sein daß ich kleinbürgerlichen ängsten anhafte; ich glaube an die sinne. aber ich verstehe weder pathos noch größe ihres obigen satzes. (meine ich ebeneso ehrlich)
und es hilft mir keiner der kommentare, näher hernazukommen, kein einziger. DAS finde ich auch interessant.
Es geht, lieber ferromonte, eben nicht darum zu „v e r s t e h e n“. Sondern um die E m p f i n d u n g, und zwar einer E v i d e n z. (Es ist selbstverständlich dahingestellt, ob nur ich allein, ob ein paar wenige mit mir oder ob sehr viele sie empfinden. Darüber kann und mag ich gar nicht rechten. Es ist mir sogar völlig egal. Selbst wäre ich einsam mit ihr, so wäre sie d o c h – und ist es noch immer, so oft ich die Zeile auch lese und innerlich wiederhole: Ich habe das Gefühl von etwas, das durch mich hindurchgesprochen ist, daß in „Wahrheit“ gar nicht von mir ist, sondern von Jemandem – Etwas – anderem. Daß dieses Gefühl ein Pathetisches ist, will ich überhaupt nicht bestreiten. Ich empfinde es aber als ein g u t e s Pathos – das ist eines, das niemandem schadet und einen selbst zugleich ausgesprochen erfüllt.)
[Soeben erreicht der ICE Leipzig, und mein Cursor spinnt – als führte auch ihn wer anderes. Der aber dann sicherlich n i c h t so nett ist. So viel zu Göttern & Dämonen. Und zur Matrix.]
es steckt demnach sehr viel in diesem satz drinnen für sie? wollen sie wissen, was drinnen steckt, oder genügt ihnen das numinöse erschauern? (ich hab gar nichts gegen pathos, nur gegen wagner)
Aber wo bleibt das bleibende Tier? Die Frage ist existentiell. Sie ist nicht ohne Entblößung öffentlich zu beantworten. Jede und jeder könnte sie stellen…,
Entfremdung ist eine philosophische Kategorie. Diese Frage fasst sie gleichsam biologisch und trifft… Die Antwort kann nur individuell gefunden werden.
mit dem kopf liegend im schoß
beim aufstehen
@ elsa fin: Das ist. Einmal ein s c h ö n e r, das heißt: sinnlicher Kommentar.
Und doch schon als Zeile vollkommen… …unsinnig.
@ Eva M.: Manche verstehen halt etwas von Kunst. Andere nicht. Aber trösten Sie sich: die können nichts dazu.
verteidigenderweise…ihre verwunderliche reaktion betreffend…zeichnet sich nicht kunst auch dadurch aus,dass sie kritisiert wird,ncht verstanden oder immer anders interpretiert?das sie raum lässt,auch wenn die intension eine klare ist?
wenn jetzt hier alle beifall geklatscht hätten,dann wären sie eher ein guru als ein künstler..ich finde es gerade spannend,was das hier auslöst und allein das reicht doch…
tröstende kleine worte an eva m…..
dada war auch kunst und unsinnig,jedenfalls auf den 1.blick….und nur weil man bestimmtes nicht empfinden kann(meine begeisterung hält sich auch in grenzen,aber auch weil ich denke,das ist kein motiv ,was mich mitreisst ,was meines ist… und ich verstehe es sogar)hat man grundsätzlich das recht kunst für sich als un-sinnig zu empfinden ohne jetzt im ganzen abgetan zu werden
@china-blue. Meine polemische Antwort an Eva M. spiegelte i h r e Polemik. Im übrigen bin ich einverstanden und ja selber recht froh über solche Reaktionsfülle – allerdings bleibe ich bei solchen Auseinandersetzungen Mitspieler, da ich selbst, ist ein Text oder Textfragment erst einmal hinaus, nichts als meinerseits Interpret (und – freilich: parteiischer – Rezipient) bin. Es ist wie bei Kindern: Sind sie da, ist man nicht mehr Schöpfer (behält allerdings, wie auch hier, einen bedingten Einfluß und schützt, so gut man es vermag.)
In seinem Fell verfangen, vorerst.
„vollkommen“vollkommen- weil Frage und Antwort sich gepaart!