B.L.’s 13.9. – im Unterholz

10:25 (14.9.)
So Gespräche bei Tisch, locker sich entfaltend, falten sich erst langsam, dann abrupt wieder zusammen, sobald ein erstes „falsches“ Wort sich einflicht. Am Ende wird schon der erste Satz, mit man das Gespräch begonnen, als „langweilig“ apostrophiert. Derart aberkannt, ist Schweigen oft ein weiteres und besseres Reich, obwohl die Grenzen von dunklen Wäldern umstanden sind. Durchs beinstellende Unterholz der Ressentiments geht’s stolpernd und fallend. Lediglich diese Geste konnte ich mir nicht verkneifen: dreist durch die gerade gewischte Küche ins Freie zu gehen.

—>
Komm! ins Offene, Freund! zwar glänzt ein Weniges heute
Nur herunter und eng schließet der Himmel uns ein.
Weder die Berge sind noch aufgegangen des Waldes
Gipfel nach Wunsch und leer ruht von Gesange die Luft.
Trüb ists heut, es schlummern die Gäng‘ und die Gassen und fast will
Mir es scheinen, es sei, als in der bleiernen Zeit.

Friedrich HÖLDERLIN

Als hätte er mein Schreiben geahnt, kam dies grad’ eben per Mail von Paul Reichenbach mit einem Verweis auf die —> Eisler-Vertonung.

Nachtrag:
—> Es war einmal ein Mann, der lief durch einen dunklen Wald. Plötzlich lief der Wald durch ihn. Der Mann nahm es hin.
Das schrieb heute Markus A. Hediger in seinem Blog!

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