B.L.’s 18.9. – am Küchentisch auf der Kellertreppe

21:37
Er: Das Licht zum Keller runter geht nicht mehr an, die Birne muß kaputt sein.
Sie: Das habe ich heute Vormittag schon gemerkt.
Er: Warum hast mir das nicht gesagt, ich war doch einkaufen.
Sie: Ich dachte, ich löse das morgen von selbst.
Er: Aber das wäre doch kein Problem gewesen.
Sie: Es gibt so vieles, was ich dir sage, und du dann liegen läßt.
Er: Wenn ich die Treppe nicht mehr sehe, dann mache ich das aber gleich.
Sie: Ich war heute beim Eisenwarenhändler. Der braucht nur die abmontierte Dachluke und macht das dann sofort.
Er: Aber bei dem Wetter?
Sie: Man könnte eine Holztafel darüber legen.
Er: Tja, wie die dann festmachen?
Sie: Egal, wenn du das nicht machst, muß ich jemanden rufen, oder ich mach das irgendwie selber.
(Wenn ich nur wüßte, wie man eine Dachluke abmontiert! Denn, wenn ich das nicht schaffe, ruft sie noch einen Elektriker für die Glühbirne. D.h., wenn ich das Schwierige nicht schaffe, bin ich für das Einfache sowieso nicht geeignet. Sie macht da überhaupt keine Unterschiede mehr.)

ER: Blöde Dinger!
SIE: Wie?
ER: Warum haben wir eigentlich keine Leinenserviertten wie sich das gehört?
SIE: Die sind doch viel praktischer: hopp und weg!
ER: Und wenn man sich den Mund abwischt hat man die Lippen voller Fussel.
SIE: Die sind wischfest.
ER: Kosten?
SIE: Weiß ich nicht.
ER: Was heißt, weiß ich nicht. Du wirst doch wohl wissen –
SIE: So 50 Pfennig.
ER: Das ist nicht teuer.
SIE: Komme ich einen Monat mit aus, manchmal auch zwei.
ER: Das sind 6 Mark im Jahr. Nur um sich den Mund sauber zu halten 6 Mark.

Otto JÄGERSBERG, Grünkohl für Holland

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