…“Der Glaube ist es, der sich seinen Gegenstand schafft.“
Aus einem Brief von Miguel de Unamuno an Ortega y Gasset.
Seit Monaten fühle ich mich einer Müdigkeit ausgeliefert,
der ich nicht entrinnen und die ich nicht erklären kann.
Die Todesfurcht rekrutiert ihren apokalyptischen Reiter aus der Angst zu spät zu kommen. Aber auch ein zu früh kommen macht Angst, die vorzeitige psychophysische Erschöpfung, eine Ejaculatio praecox des Geistes, raubt mir jene Energie, derer ich bedarf, um auf den langen Strecken der Resignation mein zerrissenes Bewußtsein in eine spaltenzentrierte Form zu bringen. Es verrät ein Art von geistiger Armut, wenn man nicht gewillt ist, auch in der Niederlage eines der Gesichter zu erkennen, die das Leben annehmen kann. – lese ich bei Ortega y Gasset. Einzig Lorca spricht mir Mut zu, wenn er meint: Ein episches Gedicht lässt sich aus dem Kampf machen, den die Leukozyten im Gefängnis der Blutbahnen ausfechten… Ich muss unbedingt zum Arzt.